Grüner Reisen: Zero Waste als Ansporn
2020 ist das Jahr, in dem sich vieles geändert hat. Dazu zählt auch unser Reiseverhalten. Vielleicht ist die geplante Reise gar nicht möglich, vielleicht passt sie einfach nicht zur Stimmung. Vielleicht musstest auch du deine Reise umbuchen, eine Alternative finden. Das Jahr regte definitiv zum Nachdenken an, stellt unser eigenes Verhalten mehr denn je in Frage. Das gilt besonders, wenn es um unser Verhalten in Bezug auf die Umwelt geht. Wie können wir unseren Beitrag leisten, um das Klima zu schützen? Wie können wir unseren Alltag «grüner» gestalten? Und ist Reisen unter diesen Gesichtspunkten dann überhaupt noch möglich?
Ökologisch nachhaltiges Reisen muss nicht im totalen Widerspruch zueinander stehen. Sterne-Köche und -Köchinnen schreiben jetzt Bücher über «Zero Waste» in der Küche, eine ganze Bewegung macht sich stark für plastikfreies Leben. Und nun kommt der Begriff «Zero Waste« auch in der Tourismusbranche an. Umdenken kann auf allen Ebenen stattfinden und bedeutet nicht, dass wir gänzlich auf Reisen verzichten müssen. «Der Ausdruck Zero Waste setzt natürlich zunächst einmal sehr unter Druck. Tatsächlich müllfrei zu reisen ist vielleicht ein hohes Ziel – genau wie wir es auch in unserem Alltag nicht schaffen, müllfrei zu leben. Aber es geht darum, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wie wir unterwegs Abfall verringern können. Wenn wir uns ein bisschen mehr anstrengen, ist schon viel gewonnen», sagt Reiseberater Marc Schönholzer, Experte in Sachen «Verantwortungsbewusstes Reisen» und gibt Tipps für mehr «Zero Waste» auf Reisen.
Tipp 1
Verzichte auf Plastik, wo du kannst. Eine wieder verwendbare Trinkflasche sollte daher unbedingt mit ins Reisegepäck. «Ich war schon auf Gruppentouren von Veranstaltern wie Intrepidtravel oder Gadventures, wo die Tourguides jeden Tag sichergestellt haben, dass die Flaschen mit sauberem Wasser gefüllt werden konnten. Dies war sehr hilfreich», erklärt Marc.
«Wer in Ländern, in denen die Trinkwasserqualität nicht so gut ist, Sorge hat, kann Wasserfilter oder Tabletten fürs Wasser mitzunehmen.» Genau wie die Trinkflasche gehören Lunchbox und Bienenwachstücher ins Gepäck. Reisegeschirr und -besteck sind ebenfalls eine tolle Möglichkeit, effektiv Müll zu vermeiden.
Tipp 2
Ein Jutebeutel passt in jedes Reisegepäck und ist praktisch, da er für vieles verwendet werden kann und so bei Einkäufen Plastiktüten gespart werden. Genauso gehören auch nachhaltige Sonnencreme, Duschmittel, Zahncreme und Shampoo ins Reisegepäck. Heute gibt es viele Möglichkeiten bei Hygieneartikeln an Müll zu sparen – von wieder verwendbaren Abschminkpads bis Menstruationstassen.
Tipp 3
Papiermüll zu vermeiden, ist auf Reisen nicht schwer. Digitale Tickets für Flug- und Zugreisen sind schon fast Standard. Und statt Zeitungen und Zeitschriften zu kaufen, kannst du auf digitale Medien zurückgreifen.
Tipp 4
Übriggebliebene Lebensmittel müssen nicht weggeschmissen werden, sondern können vor Ort weitergegeben werden. Je nachdem in welchem Land du zu Gast bist, wird dies sehr geschätzt.
Tipp 5
Frage im Reisebüro nach Unterkünften, die nachhaltig arbeiten. Marc Schönholzer: «Grundsätzlich gibt es schon weltweit Unterkünfte, die sich Nachhaltigkeit auf die Fahnen geschrieben haben. Die Suche ist noch etwas schwierig und zum Teil auch aufwendig, vor allem weil der Ausdruck Zero Waste aktuell wohl erst in der westlichen Welt bekannt ist. Hotels sind schon eher mit dem Zusatz Eco versehen».
Tipp 6
Mit der ganzen Familie bei einem Strand-Clean Up teilnehmen. Du tust so nicht nur etwas Gutes für die Umwelt, sondern hast dabei auch noch ein ganz grossartiges Erlebnis. «Hierfür gibt es weltweit tolle Organisationen. Aus der Schweiz kenne ich die Organisation Trash Hero trashhero.org. Die haben ein vielseitiges Programm und organisieren weltweit wöchentliche Clean-Ups. In Kopenhagen kann man Picknick-Boote mieten und gemütlich durch die Kanäle fahren. Die Kinder kriegen als Trash-Piraten Fischernetze (Kescher), mit welchen sie Abfall einsammeln können. Am Schluss gibt’s eine Belohnung bei der Abgabe des gesammelten Mülls», weiss Marc.
Tipp 7
Überlegt konsumieren: Mitbringsel müssen nicht unbedingt aus Plastik sein. Ausserdem landen sie zuhause häufig in einer Ecke und geraten völlig in Vergessenheit. Daher solltest du genau überlegen, ob ein Mitbringsel wirklich notwendig ist. Kinder können auch fantastisch mit Naturmaterialien spielen. Kaufe regionale Produkte und besuche lokale Märkte.
Tipp 8
Was mitgebracht wurde, wird auch wieder mit nach Hause genommen. Müll aus der Heimat solltest du unter gar keinen Umständen im Reiseland zurücklassen.
Ja, der Ausdruck Zero Waste ist vielleicht etwas hochgegriffen, die Reiselust sollte er uns nicht verderben. Doch der Versuch am eigenen Verhalten etwas zu ändern, steht hier im Vordergrund.
«Es gibt leider noch wenige Länder auf der Erde, die ihre Gesetze zugunsten Zero Waste angepasst haben», erklärt Marc. «Aber es gibt schon einzelne Bemühungen in diese Richtung. Leider sind diese oftmals wenig koordiniert. Ausnahmen sind hier Kenia/Ruanda und Tansania. Dort ist die Einfuhr und Benutzung von Plastiktüten verboten und unter Strafe gestellt. Ein weiteres positives Beispiel ist Costa Rica, ein Land, das sehr viel in Nachhaltigkeit investiert.» Wenn du dich für nachhaltiges Reisen interessierst, solltest du also auf jeden Fall einmal bei deiner Globetrotter-Filiale nachfragen. Denn Reisen und Nachhaltigkeit müssen nicht in Konflikt zueinander stehen.
Globetrotter und verantwortungsbewusstes Reisen
Ausgewählte Globetrotter-Reiseberater und -Reiseberaterinnen setzen sich vertieft mit dem Thema auseinander, damit sie dich optimal dazu beraten können.
Zudem führen wir interne Schulungen für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu diesem Thema durch. Da geht es nicht nur darum, was in der Reiseberatung gegenüber dir als Kunde oder Kundin weitergegeben wird. Es geht auch um interne Gegebenheiten, die zum Teil verbessert werden können (zum Beispiel, wie man richtig mit Ressourcen wie Papier oder Wasser umgeht, Take-Away-Mittagessen in Mehrweggeschirr usw.)
Über mich
Seit ich vor mehr als einem Jahrzehnt bei Globetrotter angefangen habe, ist vieles in meinem Leben anders geworden. Früher bereiste ich die Welt mit Rucksack und Hochgeschwindigkeit, stöberte Abenteuern nach und war monatelang am Stück unterwegs, am liebsten in der Natur. Noch immer bin ich ab und an allein in der weiten Welt anzutreffen, aber ich gehe es auch häufiger mal gemächlich an. Nicht etwa, weil ich die Abenteuerlust verloren hätte, im Gegenteil. Aber heute nehme ich meine beiden Töchter mit auf Entdeckungsreisen. Etwas langsamer und sporadischer als früher zwar, aber genauso erkundungsfreudig. Wer Familienreisen erleben will, kann von mir also eine Menge lernen. Und, wie die Abenteuer-Reisen von früher gehen, habe ich auch noch nicht verlernt.
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