Durch und durch Globetrotter

Christine Bielecki
12. März 2021

Beat Fehr hat schon eine genaue Vorstellung davon, welche Länder er 2021 sehen möchte. Wenn jemand Reise-Spezialist in Pandemie-Zeiten ist, dann er. 2020 war er 194 Tage unterwegs. Den Anfang des Jahres verbrachte er in Südamerika, zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits eine Afrika-Reise für April geplant. Dass die nicht stattfinden würde, wusste er noch nicht, als er im März schon wieder auf Korsika, Sardinien, Sizilien und Lampedusa reisen wollte. Doch in Italien gingen dann die Grenzen zu, das Land war zu diesem Zeitpunkt schon von der Pandemie hart getroffen. Beat Fehr entschied sich um, flog nach Madeira und von dort auf die Azoren. Der geplante Flug auf Kap Verde wurde am 16. März abgesagt, und er musste über Lissabon zurück nach Basel.

Reisefieber in Vietnam

Beat Fehr sammelt sozusagen Länder, Destinationen, Orte. Den 67-Jährigen packte 2017 das Reisefieber. Entfacht wurde es auf einer Reise, die er mit seinem Bruder nach Vietnam unternommen hatte. «Mein Bruder erzählte dort jedem von seinen acht Enkeln und den 60 Ländern, die er schon gesehen hatte», berichtet Beat Fehr. «Irgendwie war da mein Ehrgeiz geweckt. Ich wollte auch gerne so etwas erzählen können…» Zu Hause machte der dreifache Grossvater dann eine lustige Entdeckung: Er erstellte eine Liste mit 247 Ländern und Territorien, und stellte fest, dass er 75 davon bereits bereist hatte. «Das bedeutete aber auch gleichzeitig, dass es noch weitere 140 zu entdecken gab», fügt er hinzu. Sein Entschluss war schnell gefasst – er hatte als Selbständiger schon vor einigen Jahren seine Firma verkauft und lebte allein. Nichts sprach dagegen, das Reisen zu seinem grössten Hobby zu machen.

181 Länder in fünf Jahren

In den vergangenen fünf Jahren ist er in 181 unterschiedlichen Ländern gewesen. Das Reisen hat er optimiert. Er weiss, was er mitnehmen muss und wie man Gepäck auf das Nötigste reduziert. Er sagt, die Neugier treibe ihn. «Es geht mir nicht nur darum, Kreuze zu machen. Ich hatte schon als Kind einen nicht zu stillenden Entdeckerdrang, ich musste immer zuoberst auf den Berg gehen, um zu sehen, was dahinter ist. Und so ist es auch beim Reisen.» Eine seiner eigenen Regeln laute: Eine Übernachtung ist Pflicht. Er reist nicht über Grenzen, um Grenzen überquert zu haben.

Reisen in Pandemie-Zeiten

Den Lockdown zwischen April und Mai verbrachte auch Beat Fehr zuhause in der Schweiz. Doch das Kribbeln in seinen Füssen war gross: Im Juni kaufte er sich ein Interrailticket und war drei Monate lang mit dem Zug unterwegs. Von der Schweiz nach Siena, dann nach Sardinien, weiter über Sizilien, Lampedusa, die griechischen Inseln Korfu, Kreta und Kos. Dann wurde die Pandemie wieder spürbar, in Griechenland fuhren die Züge nicht mehr bis zur Landesgrenze. Beat Fehr entscheidet sich dafür, nach Polen zu fliegen, wo er seinen Sohn traf, dessen Schwiegereltern dort leben. «Dann bin ich nach Krakau, habe mir Auschwitz angesehen und bin über Warschau nach Danzig.» Vier Tage ist er zuhause, dann reist er mit dem Zug nach Paris, über Bordeaux nach San Sebastián, Sevilla, Granada und Malaga, nach Gibraltar und mit dem Helikopter nach Ceuta, an der nordafrikanischen Küste. Dann geht es wieder über Malaga, Palma und Monaco nach Korsika und mit dem Schiff nach Genua.

Im Herbst überlegte er sich, wohin er noch reisen kann. Ecuador ist möglich, Galapagos. Dort fährt er vier Wochen mit einem lokalen Taxifahrer durch das Land. Danach reist er ins Amazonas-Gebiet, besucht Freunde in Panama und fliegt nach Kolumbien. Er sass schon in Bogotá im Flieger nach San Andres und Providenzia, als ein Hurrikan über das Land zog und der Flughafen auf den Inseln schliessen musste. So entschloss er sich nach Mexico zu fliegen und dort fünf Wochen herumzureisen. Am 21. Dezember flog er nach Hause, um mit seiner Familie Weihnachten zu feiern.

Sightseeing mit dem Regierungsbeamten

Wer so viel reist wie Beat Fehr, lernt immer wieder Menschen kennen, die von tollen Plätzen berichten, Orte, an die er noch reisen muss. Er wird in Saudi-Arabien sogar in die Schweizer Botschaft eingeladen, trifft auf einem Flug von Kalkutta nach Dhaka einen Regierungsbeamten, der ihm mit seiner Limousine einen Tag lang die ganze Stadt zeigt und ihn abends zu seiner Familie zum Essen einlädt. Auch im Corona-Jahr erlebt er besondere Begegnungen. «Als ich auf dem Schiff von Korfu nach Griechenland stand, war ich die erste Person, die in das Land einreiste. Man konnte die Verwunderung der Menschen in deren Augen sehen», erinnert er sich schmunzelnd. In Polen lernte er im Zug einen Zugbeamten kennen und erzählte ihm von seinen Reisen. Zwei Tage später traf er in Danzig einen anderen Zugbegleiter, der über den Kollegen bereits von ihm gehört hatte. So etwas bringt ihn – den Vielreisenden – immer noch zum Staunen. «Ich habe im letzten Jahr vieles, was ich vorhatte, nicht machen können, aber dafür hatte ich tolle Begegnungen und eine gute Zeit.»

Wie reisen im 2021?

Schade sei natürlich die Tatsache, dass man viel weniger mit Einheimischen in Kontakt käme. Aber es gäbe auch gute Gründe, gerade jetzt zu reisen. «Weltstädte, die sonst von Touristen überlaufen sind, sind leer. Viele Länder freuen sich über Reisenden.» Eine gute Planung sei unabdingbar und natürlich die Bereitschaft, flexibel zu bleiben. «Die Planung muss einfach leider kurzfristig gemacht werden.» Auch 2021 hat er Pläne. Im Internet informiert er sich regelmässig, welche Grenzen offen sind, welche Länder keine Quarantäne vorgeben, was möglich ist. Am 26. Februar flog er nach Ägypten, von dort weiter nach Somalialand, Südsudan, dann sechs von den sieben Emiraten besuchen und anschliessend zwei Wochen in Uganda verbringen. «Dann sehen wir weiter.»

Jede Menge schöne Flecken … und Bern

Fragt man ihn nach den schönsten Plätzen, nennt er La Paz als eine der schönsten Städte der Welt. Nordkorea war das spannendste Land, das er bereist hat. Montserrat und Dominica die schönsten karibischen Inseln. Ein Platz, der ihn beeindruckt habe, sei der Inspiration Point im Bryce Canyon in den USA. Und dann ist auf seiner Liste, der zehn schönsten Plätze der Erde auch noch … Bern. «Berns Innenstadt ist einzigartig. Es ist die weltweit grösste noch intakte Stadt aus dem Mittelalter», sagt der Schweizer, der in Riehen zuhause ist. Und auch seiner eigenen Gemeinde in Basel-Stadt kann er so einiges abgewinnen. Beat Fehr muss also nicht ins Ausland reisen, um die Schönheiten dieser Welt wahrzunehmen.

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