Asien Zugreisen – zwischen Luxus und Grossraumabteil

Reisetipps
Globetrotter
10. September 2019

In diesem Artikel nehmen wir dich mit auf unsere Asien Zugreisen. Stell dir Folgendes vor: Du stehst an einem prächtigen Bahnhofsgebäude. Die goldene Fassade leuchtet in der Abendsonne. Hektischer Trubel rund um dich herum. Ein Schaffner pfeift laut, weil der nächste Zug gleich abfährt. Neben dir ein Streetfood Stand, an dem Pad Thai verkauft wird. Und dann fährt er ein: einer der prächtigsten Luxuszüge Asiens – der Eastern & Oriental Express. Du bist auf dem Weg von Bangkok zurück nach Singapur.

Zugreisen bieten einen Abenteuerfaktor, den du bei kaum einem anderen Transportmittel erleben kannst. Besonders in Asien ist das Reisen mit der Bahn ein absolut einzigartiges Erlebnis. Egal, ob mit einem Highspeed Train ab Tokio, einem Nachtzug von Bangkok nach Chang Mai oder einem Linienzug durch die indische Provinz – hier wird von den modernsten Zügen bis hin zu abenteuerlichen Routen durch den Dschungel und übers Meer alles geboten.

Asien Zugreisen im Überblick

Transsibirische Eisenbahn: Zahlen und Fakten

Eine Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn steht für viele Abenteurer und Zugliebhaber auf der Liste ihrer Lebensziele. Nicht nur der Bau der Transsib, wie die Eisenbahn auch liebevoll genannt wird, war absolut legendär, sondern auch seine vielfältige Strecke. Nach insgesamt 25 Jahren voller Schweiss und harter Arbeit wurden 9288 Kilometer Gleise verlegt und mittlerweile kannst du von Russland über die Mongolei bis nach China fahren. Dafür wurden Tunnel gesprengt, Brücken neu gebaut und 80.000 Mitarbeiter benötigt. Die Transsib hält insgesamt in 990 Bahnhöfen und durchquert 87 Städte. Wer mit ihr aufbrechen will und auf Nachhaltigkeit achtet, kann das sogar direkt von der Schweiz aus tun. In einigen unserer Reisen führt es uns zum Beispiel mit Schiff und Zug von der Schweiz über Finnland bis nach Russland.
Doch es ist nicht nur die landschaftliche Vielfalt und der Kultstatus der Zugstrecke, die die Transsibirische Eisenbahn so besonders machen. Nirgendwo lernst du so einfach so viele spannende Menschen kennen. Du reist zwar auf engem Raum, erlebst dabei aber auch gemeinsam die aussergewöhnlichsten Momente. Nach der Bahnreise ziehst du mit einer Vielzahl bunter Erzählungen und spannender Lebensgeschichten im Gepäck weiter.

Zug für Zug von der Schweiz nach Peking – via Moskau, Sibirien und Mongolei

Mitten durch den Markt in Thailand

Im thailändischen Samut Songkhram kannst du während der Zugfahrt sogar einkaufen gehen. Der Mae Klong Markt wird nämlich genau dort aufgebaut, wo auch die Zugschienen verlaufen. Wenn der Zug vorbeifährt, springen die Händler hektisch aus dem Weg, um ihre Waren zu schützen.

Mehr zu Thailand

Auf Bambusstangen durch Kambodscha

Auch in Kambodscha findest du eine Zugreise der ganz besonderen Art: der Bambuszug in Battambang. Die Bahn besteht ganz einfach aus zwei Achsen und einer Sitzfläche aus Bambusbalken, kann aber sogar eine Geschwindigkeit von bis zu 40 Stundenkilometern erreichen. Spannend wird es besonders dann, wenn sich zwei Bambuszüge auf der einspurigen Strecke begegnen. Dann gilt nämlich die Faustregel: der Zug auf dem weniger Passagiere mitreisen muss abgebaut werden.

Kambodscha von Norden nach Süden

Mit dem Shiki-Shima durch Japan

Was haben die Bahnhöfe in Tokio und London gemeinsam? Auf den ersten Blick nicht so viel. Es gibt allerdings ein verstecktes Detail, dass Kings Cross und die Ueno Train Station vereint. Und das wird ganz besonders die Harry Potter Fans unter euch begeistern. Beide Bahnhöfe haben nämlich ein magisches Bahngleis zum Bahnhofsgebäude hinzugefügt. Nur heisst dieses in Tokio 13 ½ und in London 9 ¾, angelehnt an die Geschichte von J.K. Rowling. Der Zug, der von dem japanischen Gleis aus seine Reise startet, ist im wahrsten Sinne des Wortes fantastisch. Der Shiki-Shima Train führt seine exklusiven Gäste in die verstecktesten Ecken Japans und bietet eine Zugerfahrung der Extraklasse. In den prachtvollen Suiten können nur insgesamt 34 Passagiere mitfahren. Deshalb muss man sich in einer Art Lotterie für Tickets bewerben.

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Luxuszug in Südostasien – Eastern & Oriental Express

Obwohl der Eastern & Oriental Express genauso als Luxuszug gilt, wie der Shiki-Shima in Japan, versprüht er einen ganz anderen Charme. Die prächtige Inneneinrichtung ist wunderschön verschnörkelt und vermittelt ein Gefühl von Nostalgie. Die rostroten Kissen sind mit goldenen Details verziert, das Zugpersonal trägt schicke dunkelblaue Uniformen und im Speisewagen hängen orientalische Lampen. Während der Zug durch weite Felder fährt, vorbei an zahllosen Palmen, kannst du den gold-roten Sonnenuntergang vom offenen Fenster aus beobachten. Nach einem aufregenden Tag kannst du deinen Abend im Speisewagen ausklingen lassen. Ein Genuss, nicht nur für deinen Gaumen.

Interessante Mitreisende in Indien

Auch im indischen Hillgrove kann man so einiges erleben, denn die Züge werden nicht nur von Menschen für den Transport genutzt, sondern auch Affen fahren gerne auf dem Zugdach mit. Aufgepasst an den Bahnhöfen, denn hier ist bereits der ein oder andere freche Affen-Taschendieb polizeibekannt.

Indien – ein Land für alle Sinne

Kulinarik auf Rollen – Zugessen in Asien

Liebe geht durch den Magen. Das gilt auch für die Liebe zu den schönsten Reisezielen, die du im Laufe deines Lebens besuchst. Denn die Kulinarik ist ein essenzieller Teil der Kultur eines Landes und jedes Gericht erzählt seine eigene exotische Geschichte. Wer in Asien mit dem Zug unterwegs ist, wird immer wieder auf die aussergewöhnlichsten und leckersten Snacks und Mahlzeiten stossen, die am Bahnhof, im Grossraumabteil oder im Speisewagen angeboten werden.

In Indien kannst du sogar warme Gerichte von den Verkäufern im Zug erwerben. Egal, ob Masala-Curry, Dal oder Paneer, hier wirst du die leckersten indischen Spezialitäten probieren. Es gibt sogar Chai-Tea zum Mitnehmen. Doch in Zügen wird nicht nur landestypisches Essen angeboten. In den Nachtzügen in Thailand bekommst du in der ersten Klasse zwar Frühstück serviert, dieses sieht jedoch ganz anders aus als erwartet. Im Zug nach Chiang Mai zum Beispiel gibt es ein Club-Sandwich und Pommes. Wer also Heimweh nach westlichen Mahlzeiten hat, ist hier genau richtig. Auch in chinesischen Zügen spielt das Essen eine grosse Rolle. Doch nicht wegen seiner aussergewöhnlichen Speisen. Nein, stattdessen wird in China das mitgebrachte Essen dazu genutzt, um Plätze zu reservieren. Statt Gepäck, legen die chinesischen Fahrgäste ihre Verpflegungspakete auf ihren Sitz, um zu demonstrieren, dass der Platz nicht mehr zu haben ist.

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