erlebt von Christine Keller
Tauchen und Inselalltag in den Nordmolukken
Drei Wochen lang entdeckte ich zusammen mit meinem Mann den «fernen Osten» Indonesiens. Die Reise führte uns in die entlegene Provinz Nordmolukken, die mit perfekt geformten Vulkankegeln ein faszinierendes Inselreich bildet. Zuerst widmeten wir uns ausgiebig der berauschenden Unterwasserwelt mit den farbenfrohen Korallenriffen. Nach dem wohlbehüteten Aufenthalt im behaglichen Tauchresort tauchten wir ein in den islamisch geprägten Alltag der Insulaner. Weitab ausgetretener Pfade verbrachten wir eine vollkommen erholsame und gleichzeitig aufregende Zeit mit herzerwärmenden Begegnungen – sowohl über wie auch unter Wasser.
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Orteab Labuha bis Ternate
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Empfohlene Reisedauer3 Wochen
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TransportmittelInlandflug, Boot, Minibus
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UnterkunftTauchresort, einfaches Hotel
Meine Highlights
Tauchen vor der Haustür
Dieser Teil der Molukken ist wahrlich noch ein unerforschtes Tauchparadies. Aber nicht nur das Abenteurerherz wird höher schlagen, die sehr grosse hiesige Artenvielfalt bietet einen abwechslungsreichen Mix aus tollen Korallenhängen und Muck Diving. Und das Beste: Weit und breit die einzigen Taucher zu sehen. Grosse Schulen von Makrelen, Fledermausfischen, Nasendoktoren, Füsiliere und Riffhaie sind hier ansässig. Makro-Enthusiasten dürfen sich auf diverse Pygmäen-Seepferdchen, Geisterpfeifenfische, Seenadeln, besonderen Garnelen- und Krebsarten, seltene Nacktkiemer, Meeresstrudelwürmer und Grundeln freuen.
Tauchen mit Schildkröten am Napo Siko
Auf der Reise nach Halmahera wäre es schade, wenn man Napo Siko nicht besuchen würde. Die überwältigende Steilwand ist mit Weichkorallen und wunderschönen Schwämmen bedeckt, die unzählige kleine Fische beherbergen. Unterwegs kann man Leopardenrochen, Schulen von Napoleons, Echte Karettschildkröten, grüne Meeresschildkröten und mit etwas Glück sogar Weissspitzen-Hochseehaie beobachten.
Reiseroute
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Mit dem Boot ans Endziel
Der Tag neigt sich bereits dem Ende entgegen, als wir in Labuha landen. Die untergehende Novembersonne taucht die exotische Umgebung in ein goldenes Licht. Im Hafen besteigen wir das bereitstehende Boot und peilen eines der vorgelagerten Inselchen an. Ein lauer Fahrtwind weht uns durchs Haar, voller Vorfreude atmen wir die salzige Tropenluft ein.
Die Nordmolukken liegen zwischen Sulawesi und Neuguinea.- Labuha
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Bungalow am Strand
Für die nächsten zehn Tage wohnen wir in einem Tauchresort. Die wenigen Bungalows sind in einer halbmondförmigen Bucht unter Palmen verteilt. Die Morgensonne schmuggelt sich in unser Häuschen, das nur wenige Meter vom Wasser entfernt liegt. Noch müde lauschen wir morgens dem Rauschen des Ozeans, das sich mit dem Zwitschern der Vögel vermischt.
- Bacan Islands
- Tauchresort
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Ab aufs Tauchboot
Anderntags ist Tauchen angesagt. Die Tauchboote sind angenehm gross und bieten genügend Raum, um die Ausrüstung vorzubereiten sowie ein Schattendach, um sich vor der heissen Sonne zu schützen. Das Meer ist ruhig und wir sind gespannt, was sich in der geheimnisvollen Welt unter Wasser so alles verbirgt.
Die Tauchplätze sind in der weiten See von Halmahera verteilt und sind bis zu einer halben Stunde Fahrt entfernt.- Bacan Islands
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Wundervolle Unterwasserwelt
Schon ab den ersten Metern unter der Wasseroberfläche finden wir uns in einem Wunderland aus Fischen und Korallen wieder. Die Sichtweite ist fantastisch. Es wimmelt nur so von in der leichten Strömung flatternden Flossen. Wir sind in einem gigantischen Aquarium gelandet und von den ersten Minuten an überwältigt.
Das Wasser ist angenehme 28 Grad warm.- Bacan Islands
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Gut getarnte Meeresbewohner
Schwerelos erfreuen wir uns der betörenden Unterwasserwelt. Mit Kennerblick spürt unser Tauchguide gut getarnte Drachenköpfe auf. Man könnte meinen, die skurrilen Kreaturen seien mit der Koralle verwachsen. Die farbenprächtigen Korallengärten strotzen vor unglaublicher Vielfalt.
Das lebensprühende Meeresgebiet zwischen Indonesien, Borneo, Philippinen und Neuguinea ist bekannt als Korallendreieck.- Bacan Islands
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Abgelegene Inselwelt – nahezu unberührt
Die Vormittage sind jeweils mit zwei Tauchgängen ausgefüllt. Zwischendrin erfolgt eine Oberflächenpause von mindestens einer Stunde auf dem Boot, derweil wir zum nächsten Tauchplatz schippern. Viele Tauchgründe sind strömungsexponiert, was Grossfische anlockt und riesige Fischschwärme mit sich bringt. Mein Taucherherz schlägt höher.
Die Nordmolukken sind ein noch wenig erforschtes Tauchrevier und wir sind auf weiter Flur unbehelligt.- Bacan Islands
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Leckere Küche – ein Gaumenschmaus
Nach dem Tauchen am Vormittag erwarten wir jeweils hungrig das Mittagessen. Die Küche zeigt sich kreativ und jeder Gang ist auch ein Augenschmaus. Nach ein paar Tagen erwartet uns abends ein reiches Buffet mit liebevoll angerichteten Leckerbissen.
- Bacan Islands
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Entspannende Nachmittage
Die Bäuche vollgeschlagen, lassen wir den Tauchgang am Nachmittag jeweils sausen und entspannen. Die Stunden lassen wir im Liegestuhl auf der Veranda unseres Bungalows oder am Pool verstreichen. Sanftes Vogelgezwitscher und Grillenzirpen dringen in unsere Ohren, ansonsten herrscht gutmütige Stille.
- Bacan Islands
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Üppige Artenvielfalt am Hausriff
Eines Nachmittags verspüren wir noch genügend Energie, um gleich vor der Haustüre mit Schnorchel ins Wasser zu hüpfen. Unter der schillernden Wasseroberfläche verbirgt sich das verheissungsvolle Hausriff. Elegant gleitet ein Hai mit schwarzen Knopfaugen durch das seichte Nass. Die üppige Artenvielfalt ist beeindruckend, es ist ein Hausriff erster Klasse.
- Bacan Islands
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Abschied vom Tauchparadies
Den letzten Tag im Tauchresort geniessen wir am Strand, die Stunden verfliegen mit süssem Nichtstun. Gegen Abend gönnen wir uns eine traditionelle Massage und danach einen prickelnden Apéro auf dem Deck des Restaurants. Unverhofft schüttet es wie aus Kübeln. Der erste Regen in Indonesien bringt eine willkommene Abkühlung mit sich.
Auch abends bleibt die Luft meist schwülwarm – das Langärmlige kann getrost im Schrank bleiben.- Bacan Islands
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Ternate – im indonesischen Alltag gelandet
Für die nächste Woche haben wir auf der Insel Ternate eine Unterkunft gebucht. Hier tauchen wir in den muslimisch geprägten Alltag der Insulaner ein. Kota Ternate, die grösste Stadt, liegt im Osten der gleichnamigen Insel. Zahlreiche Motorroller wuseln durch die Strassen und prägen das quirlige Stadtbild.
Ternate ist das bürokratische Herz der Nordmolukken.- Ternate
- Hotel
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Im Inselreich der Vulkane
In Gambesi im Inselsüden erhebt sich unser Gästehaus mitten aus dichtem Grün und schmiegt sich erhöht über der Küste an die Hänge des Vulkans Gamalama: Ein perfekt geformter Vulkankegel, der die gesamte Insel bildet. Vom Balkon aus offenbart sich eine fantastische Aussicht auf den ebenfalls kegelförmigen Vulkanberg der Nachbarinsel Tidore.
- Ternate
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Die Gewürzinseln
Durch erfolgreichen Gewürzhandel erlebten Ternate und Tidore im 16. Jahrhundert goldene Zeiten. Damals rissen sich die europäischen Kolonialmächte um diese muslimischen Sultanate der Nordmolukken. Im mittelalterlichen Europa waren Muskatnuss und Gewürznelken äusserst begehrt und wertvoll.
Die Gewürzinseln: früher heiss umkämpft, heute fast vergessen!- Ternate
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Von Gambesi nach Kota Ternate
Vom Gästehaus laufen wir zur Hauptstrasse hinab und warten dort auf ein Bemo. Die knallblauen Minibusse patrouillieren zuhauf, rasch hält eines an und wir steigen zu. An den vorbeiziehenden Küstenhängen verteilen sich Dörfer und Siedlungen, die an der Ostküste zur Grossstadt Kota Ternate verschmelzen. Am zentralen Terminal ist Endstation.
Bemos halten auf Verlangen überall an, um Gäste ein- oder auszusteigen zu lassen.- Ternate
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Auf dem farbenfrohen Markt
Alle Sinne geschärft, schlendern wir in Kota Ternate voller Neugier über den Markt, wo Obst und Gemüse, aber auch allerlei anderes feilgeboten wird. Blutrote Chilis und pinke Drachenfrüchte sind eine wahre Augenweide. Wohlriechende Duftnoten von Currys und Gewürzen mischen sich mit dem Mief von Abwasser oder Müll.
- Ternate
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«Hello, Mister!»
«Hello, Mister!», tönt es von allen Seiten. Gewisse Menschen rufen uns aufgeregt zu, andere grüssen verhalten oder schmunzeln verlegen über den seltenen Anblick von uns Weissen. So manche bitten ohne Berührungsängste um ein Foto, einige knipsen mit uns zusammen Selfies mit ihren Handykameras. Wir amüsieren uns köstlich.
Nur die Minderheit der Bevölkerung spricht ein paar Brocken Englisch.- Ternate
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Fort Oranje – ein Blick in die Vergangenheit
Anschliessend spazieren wir im Fort Oranje über die alte Festungsmauer. Das Fort wurde im 17. Jahrhundert von den Holländern erbaut, es war die grösste Verteidigungsanlage auf Ternate. Der teilweise überwachsene Ruinenkomplex wirkt etwas vernachlässigt und birgt verrostete Kanonen sowie streunende Ziegen.
Ternate ist ein Inselreich voller Geschichte – alte Forts spiegeln dies wider.- Ternate
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Der exotische Ruf des Muezzins
Der riesigen Moschee am Wasser fehlt der Glanz und die seewärts gelegenen Minarette wurden vom Meer erobert – alles, was blieb, sind die zerfallenen Fundamente. Dennoch zählt der Bau zu den eindrucksvollsten Gotteshäusern im Land, die riesige Kuppel sei ein architektonisches Meisterwerk, heisst es.
In Ternate gibt es viele Moschen. Fünfmal am Tag rufen Muezzins aus allen Himmelsrichtungen zum Gebet auf.- Ternate
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Buntes Treiben am Hafen
Im grossen Hafen wanken zahlreiche Fähren und bunte Holzschiffe. Auf das Dach eines grossen Kahns werden Motorroller geschoben und festgezurrt, während die Passagiere im Inneren verschwinden. Eine salzige Meeresbrise im Gesicht, schippern wir gemächlich dem Vulkankegel der Nachbarinsel Tidore entgegen.
- Ternate–Tidore
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Nachbarinsel Tidore
Die verkehrsarme Küstenstrasse ist gesäumt von farbenfrohen Holzhäusern und Blumengärten. Auch der grösste Ort Soasio auf der anderen Inselseite wirkt verschlafen. Steile Stufen führen zum Fort Taluha in luftiger Höhe, wo sich berauschende Fernblicke auf den weiten Ozean und die grösste Molukken-Insel Halmahera eröffnen.
Die gut erhaltene Festung von Tidore stammt aus dem frühen 17. Jahrhundert und ist ein Erbe der Spanier.- Tidore
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Im Bemo – langsam auf Achse
Erst dann, wenn im Bemo gefühlt jeder Platz doppelt besetzt ist, geht es endlich los. Der Fahrtwind ist eine Wohltat. Entlang der Ostküste von Ternate tuckern wir nordwärts. Die Umgebung ist nur noch spärlich besiedelt, dafür recken Kokospalmen in den Himmel. Bis wir im Nordwesten anlangen sind wir verhältnismässig lange unterwegs.
Die Vulkaninsel Ternate ist bloss 100 Quadratkilometer gross und misst vierzig Kilometer im Umfang.- Ternate
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Grosser Kratersee
Nun geht es zu Fuss weiter. Eine Stichstrasse führt steil bergan zum Danau Tolire Besar, einem grossen, runden Kratersee. Das Wasser glänzt in einem satten Olivgrün. Dahinter ragt der mächtige Vulkanriese Gamalama auf, der eine weisse Wolkenmütze trägt. Hingerissen stehen wir am Kraterrand.
- Ternate
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Der Vulkankegel von Pulau Hiri
Beeindruckt schlendern wir vom Kratersee wieder zur Küste hinab und weiter bis zu einem schwarzen Strand. Der Sand unter unseren Füssen erzählt von der Hitze des Tages. In unserem Blickfeld erhebt sich der Vulkankegel von Pulau Hiri, eine kleine Nachbarinsel.
- Ternate
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Batu Angus – ein erstarrter Lavastrom
Batu Angus ist als Sehenswürdigkeit ausgeschildert, das Eintrittsgeld beträgt bloss 30 Rappen. Gemächlich spazieren wir zwischen grossen Lavabrocken, die sich willkürlich im weitläufigen Gelände bis zur Küste hin verteilen. Das raue Gestein ist an manchen Stellen glattgeschliffen, dazwischen spriesst in Form von Bäumen, Büschen und Blumen neues Leben. Ein Ausbruch des Gamalama hinterliess diese Verwüstung vor angeblich rund 300 Jahren – gänzlich zur Ruhe gekommen ist der Inselvulkan bis heute nicht.
- Ternate
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Beflügelndes Panorama zum Abschluss
Ein allerletzter Ausflug. Schweissgebadet erreichen wir den angepeilten Aussichtspunkt. Das Bild ist perfekt inszeniert. Im Vordergrund leuchtet der See Ngade blaugrün, dahinter ragen die vorgelagerten Inseln Tidore und Maitara aus dem Ozean. Während wir im Schatten verschnaufen, geniessen wir das reizvolle Panorama.
- Ternate
Mit dem Boot ans Endziel
Der Tag neigt sich bereits dem Ende entgegen, als wir in Labuha landen. Die untergehende Novembersonne taucht die exotische Umgebung in ein goldenes Licht. Im Hafen besteigen wir das bereitstehende Boot und peilen eines der vorgelagerten Inselchen an. Ein lauer Fahrtwind weht uns durchs Haar, voller Vorfreude atmen wir die salzige Tropenluft ein.
Bungalow am Strand
Für die nächsten zehn Tage wohnen wir in einem Tauchresort. Die wenigen Bungalows sind in einer halbmondförmigen Bucht unter Palmen verteilt. Die Morgensonne schmuggelt sich in unser Häuschen, das nur wenige Meter vom Wasser entfernt liegt. Noch müde lauschen wir morgens dem Rauschen des Ozeans, das sich mit dem Zwitschern der Vögel vermischt.
Ab aufs Tauchboot
Anderntags ist Tauchen angesagt. Die Tauchboote sind angenehm gross und bieten genügend Raum, um die Ausrüstung vorzubereiten sowie ein Schattendach, um sich vor der heissen Sonne zu schützen. Das Meer ist ruhig und wir sind gespannt, was sich in der geheimnisvollen Welt unter Wasser so alles verbirgt.
Wundervolle Unterwasserwelt
Schon ab den ersten Metern unter der Wasseroberfläche finden wir uns in einem Wunderland aus Fischen und Korallen wieder. Die Sichtweite ist fantastisch. Es wimmelt nur so von in der leichten Strömung flatternden Flossen. Wir sind in einem gigantischen Aquarium gelandet und von den ersten Minuten an überwältigt.
Gut getarnte Meeresbewohner
Schwerelos erfreuen wir uns der betörenden Unterwasserwelt. Mit Kennerblick spürt unser Tauchguide gut getarnte Drachenköpfe auf. Man könnte meinen, die skurrilen Kreaturen seien mit der Koralle verwachsen. Die farbenprächtigen Korallengärten strotzen vor unglaublicher Vielfalt.
Abgelegene Inselwelt – nahezu unberührt
Die Vormittage sind jeweils mit zwei Tauchgängen ausgefüllt. Zwischendrin erfolgt eine Oberflächenpause von mindestens einer Stunde auf dem Boot, derweil wir zum nächsten Tauchplatz schippern. Viele Tauchgründe sind strömungsexponiert, was Grossfische anlockt und riesige Fischschwärme mit sich bringt. Mein Taucherherz schlägt höher.
Leckere Küche – ein Gaumenschmaus
Nach dem Tauchen am Vormittag erwarten wir jeweils hungrig das Mittagessen. Die Küche zeigt sich kreativ und jeder Gang ist auch ein Augenschmaus. Nach ein paar Tagen erwartet uns abends ein reiches Buffet mit liebevoll angerichteten Leckerbissen.
Entspannende Nachmittage
Die Bäuche vollgeschlagen, lassen wir den Tauchgang am Nachmittag jeweils sausen und entspannen. Die Stunden lassen wir im Liegestuhl auf der Veranda unseres Bungalows oder am Pool verstreichen. Sanftes Vogelgezwitscher und Grillenzirpen dringen in unsere Ohren, ansonsten herrscht gutmütige Stille.
Üppige Artenvielfalt am Hausriff
Eines Nachmittags verspüren wir noch genügend Energie, um gleich vor der Haustüre mit Schnorchel ins Wasser zu hüpfen. Unter der schillernden Wasseroberfläche verbirgt sich das verheissungsvolle Hausriff. Elegant gleitet ein Hai mit schwarzen Knopfaugen durch das seichte Nass. Die üppige Artenvielfalt ist beeindruckend, es ist ein Hausriff erster Klasse.
Abschied vom Tauchparadies
Den letzten Tag im Tauchresort geniessen wir am Strand, die Stunden verfliegen mit süssem Nichtstun. Gegen Abend gönnen wir uns eine traditionelle Massage und danach einen prickelnden Apéro auf dem Deck des Restaurants. Unverhofft schüttet es wie aus Kübeln. Der erste Regen in Indonesien bringt eine willkommene Abkühlung mit sich.
Ternate – im indonesischen Alltag gelandet
Für die nächste Woche haben wir auf der Insel Ternate eine Unterkunft gebucht. Hier tauchen wir in den muslimisch geprägten Alltag der Insulaner ein. Kota Ternate, die grösste Stadt, liegt im Osten der gleichnamigen Insel. Zahlreiche Motorroller wuseln durch die Strassen und prägen das quirlige Stadtbild.
Im Inselreich der Vulkane
In Gambesi im Inselsüden erhebt sich unser Gästehaus mitten aus dichtem Grün und schmiegt sich erhöht über der Küste an die Hänge des Vulkans Gamalama: Ein perfekt geformter Vulkankegel, der die gesamte Insel bildet. Vom Balkon aus offenbart sich eine fantastische Aussicht auf den ebenfalls kegelförmigen Vulkanberg der Nachbarinsel Tidore.
Die Gewürzinseln
Durch erfolgreichen Gewürzhandel erlebten Ternate und Tidore im 16. Jahrhundert goldene Zeiten. Damals rissen sich die europäischen Kolonialmächte um diese muslimischen Sultanate der Nordmolukken. Im mittelalterlichen Europa waren Muskatnuss und Gewürznelken äusserst begehrt und wertvoll.
Von Gambesi nach Kota Ternate
Vom Gästehaus laufen wir zur Hauptstrasse hinab und warten dort auf ein Bemo. Die knallblauen Minibusse patrouillieren zuhauf, rasch hält eines an und wir steigen zu. An den vorbeiziehenden Küstenhängen verteilen sich Dörfer und Siedlungen, die an der Ostküste zur Grossstadt Kota Ternate verschmelzen. Am zentralen Terminal ist Endstation.
Auf dem farbenfrohen Markt
Alle Sinne geschärft, schlendern wir in Kota Ternate voller Neugier über den Markt, wo Obst und Gemüse, aber auch allerlei anderes feilgeboten wird. Blutrote Chilis und pinke Drachenfrüchte sind eine wahre Augenweide. Wohlriechende Duftnoten von Currys und Gewürzen mischen sich mit dem Mief von Abwasser oder Müll.
«Hello, Mister!»
«Hello, Mister!», tönt es von allen Seiten. Gewisse Menschen rufen uns aufgeregt zu, andere grüssen verhalten oder schmunzeln verlegen über den seltenen Anblick von uns Weissen. So manche bitten ohne Berührungsängste um ein Foto, einige knipsen mit uns zusammen Selfies mit ihren Handykameras. Wir amüsieren uns köstlich.
Fort Oranje – ein Blick in die Vergangenheit
Anschliessend spazieren wir im Fort Oranje über die alte Festungsmauer. Das Fort wurde im 17. Jahrhundert von den Holländern erbaut, es war die grösste Verteidigungsanlage auf Ternate. Der teilweise überwachsene Ruinenkomplex wirkt etwas vernachlässigt und birgt verrostete Kanonen sowie streunende Ziegen.
Der exotische Ruf des Muezzins
Der riesigen Moschee am Wasser fehlt der Glanz und die seewärts gelegenen Minarette wurden vom Meer erobert – alles, was blieb, sind die zerfallenen Fundamente. Dennoch zählt der Bau zu den eindrucksvollsten Gotteshäusern im Land, die riesige Kuppel sei ein architektonisches Meisterwerk, heisst es.
Buntes Treiben am Hafen
Im grossen Hafen wanken zahlreiche Fähren und bunte Holzschiffe. Auf das Dach eines grossen Kahns werden Motorroller geschoben und festgezurrt, während die Passagiere im Inneren verschwinden. Eine salzige Meeresbrise im Gesicht, schippern wir gemächlich dem Vulkankegel der Nachbarinsel Tidore entgegen.
Nachbarinsel Tidore
Die verkehrsarme Küstenstrasse ist gesäumt von farbenfrohen Holzhäusern und Blumengärten. Auch der grösste Ort Soasio auf der anderen Inselseite wirkt verschlafen. Steile Stufen führen zum Fort Taluha in luftiger Höhe, wo sich berauschende Fernblicke auf den weiten Ozean und die grösste Molukken-Insel Halmahera eröffnen.
Im Bemo – langsam auf Achse
Erst dann, wenn im Bemo gefühlt jeder Platz doppelt besetzt ist, geht es endlich los. Der Fahrtwind ist eine Wohltat. Entlang der Ostküste von Ternate tuckern wir nordwärts. Die Umgebung ist nur noch spärlich besiedelt, dafür recken Kokospalmen in den Himmel. Bis wir im Nordwesten anlangen sind wir verhältnismässig lange unterwegs.
Grosser Kratersee
Nun geht es zu Fuss weiter. Eine Stichstrasse führt steil bergan zum Danau Tolire Besar, einem grossen, runden Kratersee. Das Wasser glänzt in einem satten Olivgrün. Dahinter ragt der mächtige Vulkanriese Gamalama auf, der eine weisse Wolkenmütze trägt. Hingerissen stehen wir am Kraterrand.
Der Vulkankegel von Pulau Hiri
Beeindruckt schlendern wir vom Kratersee wieder zur Küste hinab und weiter bis zu einem schwarzen Strand. Der Sand unter unseren Füssen erzählt von der Hitze des Tages. In unserem Blickfeld erhebt sich der Vulkankegel von Pulau Hiri, eine kleine Nachbarinsel.
Batu Angus – ein erstarrter Lavastrom
Batu Angus ist als Sehenswürdigkeit ausgeschildert, das Eintrittsgeld beträgt bloss 30 Rappen. Gemächlich spazieren wir zwischen grossen Lavabrocken, die sich willkürlich im weitläufigen Gelände bis zur Küste hin verteilen. Das raue Gestein ist an manchen Stellen glattgeschliffen, dazwischen spriesst in Form von Bäumen, Büschen und Blumen neues Leben. Ein Ausbruch des Gamalama hinterliess diese Verwüstung vor angeblich rund 300 Jahren – gänzlich zur Ruhe gekommen ist der Inselvulkan bis heute nicht.
Beflügelndes Panorama zum Abschluss
Ein allerletzter Ausflug. Schweissgebadet erreichen wir den angepeilten Aussichtspunkt. Das Bild ist perfekt inszeniert. Im Vordergrund leuchtet der See Ngade blaugrün, dahinter ragen die vorgelagerten Inseln Tidore und Maitara aus dem Ozean. Während wir im Schatten verschnaufen, geniessen wir das reizvolle Panorama.
Was kostet diese Reise?
Interesse geweckt? Hier findest du die wichtigsten Informationen, die du für eine erste Einschätzung zu diesem Reiseerlebnis benötigst. Wenn nicht anders angegeben ist der Preis für alle Leistungen auf der Basis von zwei Reisenden und/oder einer Belegung im Doppelzimmer kalkuliert.
- Unterkünfte, Tauchen, Inlandflug
- Flug ab/bis Schweiz, Transfers, Visum
Angebotsnummer: 115658
Christine Keller
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Als beste Reisezeit für Indonesien, mit seiner grossen geografischen Ausdehnung und den dadurch zum Teil voneinander abweichenden, unterschiedlichen Klimazonen, gilt für die meisten Regionen die Trockenzeit von Mai bis Oktober, sowie die Übergangsmonate April und November. Die durchschnittlichen Tagestemperaturen liegen ganzjährig zwischen 26°C und 28°C und variieren somit nur gering. Während den regenreicheren Monaten von November bis März kommt es oft zu starken, tropischen Regenschauern und die Luftfeuchtigkeit ist hoch. Zwischendurch scheint aber immer auch die Sonne. |
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