erlebt von Naima Kleeb
Mexico Revisited: Alleine durch den weniger bekannten Norden
Durch einen zufälligen Austausch mit einem Kunden erfuhr ich, dass am 8. April – unserem gemeinsamen Geburtstag – eine totale Sonnenfinsternis stattfinden würde, und zwar ausgerechnet in einem meiner Lieblingsländer: Mexiko! Obwohl ich erst ein Jahr zuvor zum vierten Mal durch dieses besondere Land gereist war, wusste ich sofort, dass ich zurückkehren musste. Die Vorstellung, diesen magischen und seltenen Moment dort zu erleben, zog mich auf magische Weise an, fast so, als würde Mexiko erneut nach mir rufen. Dieses Himmelsereignis wollte ich gleich mit einer Reise durch den weniger bekannten Norden des Landes verbinden – etwas, das ich ohnehin schon lange geplant hatte.
Meine Route sollte mich zu Orten mit klangvollen Namen führen: Todos Santos, Zacatecas und das sagenumwobene Real de Catorce. Letzteres, ein abgelegenes Dorf in der Sierra Madre, hatte ich schon seit zwanzig Jahren im Blick, doch irgendetwas kam immer dazwischen. Dieses Mal jedoch nicht – die kosmische Einladung war angenommen!
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Orteab Los Angeles bis Mexico City
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Empfohlene Reisedauerca. 4 Wochen
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TransportmittelBus, Inlandflug
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Unterkunfteinfache Hotels, Hostels
Meine Highlights
Grauwale beobachten auf Baja California
Beobachte die sanften Riesen an verschiedenen Orten auf Baja California. Ein einmaliges Erlebnis.
Die Kirche von Zacatecas bewundern
Zacatecas, heute die Bundeshauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates, wurde 1546 nach der Entdeckung einer reichen Silbermine gegründet. Durch den Bergbau gelangte die Stadt schnell zu Wohlstand. Als Besonderheit gilt die Kathedrale, die barocke Fassade wurde sowohl mit europäisch geprägten Ornamenten wie auch mit einheimischen Dekorationen der indigenen Bevölkerung verziert.
Die Ruinen der Geisterstadt Real de Catorce erkunden
Die ehemalige Silberstadt liegt hoch oben in der Sierra Madre Oriental. Der attraktive Ortskern präsentiert einen faszinierenden Mix aus altehrwürdigen Ruinen und restaurierten Gebäuden. Die einzigartige gebirgige und wüstenhafte Umgebung wartet darauf erkundet zu werden.
Kolonialstädte nördlich von Mexico City
Santiago de Querétaro: Eine imposante, nicht touristische Kolonialstadt mit einer bunten und lebhaften Altstadt. Von Mexico City Flughafen gibt es direkte Busse.
San Miguel de Allende: Die Stadt mit Kolonialarchitektur, Kopfsteinpflaster-Strassen und speziellen Lichtverhältnissen, was sie für Fotografen und Künstler populär macht.
Guanajuato: Viele farbige Häuser und Künstler. Im Oktober findet das umjubelte Kunstfestival "Festival Cervantino" statt. Es lohnt sich, hier 2-3 Nächte einzuplanen.
Die oben genannten Städte liegen alle max. 4h von Mexico City entfernt.
Auf einer Taco Tour durch Mexico City dem Leibgericht der Mexikaner frönen
Jawoll, sowas gibt es. Schliesse dich an hefte dich an die Fersen der Street-Food-Szene. Dein Blick auf Tacos wird sich grundlegend verändern - Falls es noch etwas zu sehen gibt und du ihn nicht bereits gegessen hast. Guten Appetit!
Das beeindruckende Mexico City sehen und probieren
Mit 20 Mio. Einwohnern ist Mexico City eine der grössten Städte der Welt. Entsprechend gibt es viel zu sehen und zu probieren. Das Leben hier ist anders wie in anderen Teilen das Landes. Schneller und Intensiver. Wer der Stadt aber genügend Zeit gibt, der entdeckt seine Schönheit und die vielen verliebten Details in den diverses Stadtvierteln und Sehenswürdigkeiten. Versuche dich in der lokalen Küche, von der es überall zu probieren gibt. Die Sinne öffnen und los geht es!
Reiseroute
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Stadt der Engel
Wir fliegen direkt mit der Swiss in die Stadt der Engel. Da ich leider ein wenig blockiert bin, was das Autofahren betrifft, und man in L.A. bekanntlich ohne fahrbaren Untersatz aufgeschmissen ist, buche ich ausnahmsweise eine über-touristische Tagestour mit allen Highlights der riesigen Pazifikmetropole. Dem ununterbrochen plappernden Guide höre ich nur mit halbem Ohr zu und schlendere allein über den Walk of Fame und den Sunset Strip. Besonders freue ich mich auf den schönsten Aussichtspunkt der Stadt: das Griffith Observatory. Bekannt aus Film und Fernsehen, wird einem erst dort oben richtig bewusst, wie überwältigend gross die 15-Millionen-Metropole Los Angeles ist.
Am schönsten ist die Stadt in den Tälern und auf den Hügeln. Besonders empfehle ich den Mulholland Drive und den Topanga Canyon.- Griffith Observatory
- Privatunterkunft
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Amerikanisches Klischee – aber lecker!
Da ich mich dieses Mal nur rund 48 Stunden im Land der unbegrenzten Möglichkeiten aufhalte, entscheide ich mich, ein paar typisch amerikanische Klischees zu bedienen. Dazu gehört natürlich ein riesiger, kalorienreicher Milkshake mit einer Kirsche obendrauf – und das idealerweise in einem Diner im Stil der Fünfzigerjahre. Der Spass war mir fast 10 US-Dollar wert, aber um John Travolta in Pulp Fiction zu zitieren: «Goddamn, that’s a pretty fucking good milkshake!»
Der legendäre Imbiss «Mel's Diner» hat mehrere Standorte – ich habe denjenigen am Sunset Boulevard besucht.- Sunset Boulevard
- Privatunterkunft
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Welcome to Cabo!
Nur zweieinhalb Flugstunden südlich von L.A. liegt das St. Tropez Nordamerikas: Cabo San Lucas, ein Treffpunkt für die Schönen und Reichen. Yachten, aufgespritzte Lippen und Paparazzi, so weit das Auge reicht. Dank ganzjährig sommerlicher Temperaturen besitzen hier grosse Namen wie George Clooney und Jennifer Aniston eindrucksvolle Villen auf den Klippen über dem Meer. Unten im «Dorf» zeigt sich jedoch ein anderes Bild: geschmacklose Bar-und-Grill-Ketten wie «Señor Frogs» und zwielichtige Gestalten, die einem Viagra und andere Mittelchen andrehen wollen. Im Vergleich dazu wirken der Ballermann und Lloret de Mar fast idyllisch – schnell weg hier!
Erkennst du den Celebrity auf meinem heimlich am Flughafen geschossenen Foto? Tipp: Es ist die Dame ganz links ...- Cabo San Lucas
- Hostel
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Eine wahre Wal-Party!
In meinem Hostel erfahre ich, dass Cabo San Lucas zu den besten Orten der Welt gehören soll, um Wale zu beobachten. Also springe ich sofort auf ein Boot, um diesem trashigen Pueblo wenigstens für einen halben Tag zu entkommen. Da es April ist, wimmelt es immer noch von springenden, singenden und Wasser sprühenden Buckelwalen. Auch Grauwale, Finnwale und Blauwale sind regelmässig in diesen seichten Gewässern zu Gast – eine wahre Wal-Party! Hier bringen sie über den «Winter» ihre Jungen zur Welt, bevor sie im Frühling hoch Richtung Alaska ziehen. Eine der längsten maritimen Wanderungen der Welt.
Die Walsaison auf Baja California dauert in der Regel von zirka Mitte Dezember bis April.- Cabo San Lucas
- Hostel
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Magische Dörfer – Pueblos Mágicos
Ich finde zwei weitere Gründe, Cabo San Lucas für einen Tag den Rücken zu kehren: die beiden wunderschönen Dörfer San José del Cabo und Todos Santos. San José liegt etwa eine halbe Stunde Autofahrt von Cabo entfernt, Todos Santos eine Stunde. Beide Pueblos sind absolut sehenswert. Es ist Mexiko wie aus dem Bilderbuch: farbenfrohe Kolonialgebäude, charmante Pflastersteinstrassen und üppige Bougainvilleas. Besonders Todos Santos hat es mir angetan. Doch leider wird der Ort zunehmend von amerikanischen Influencern und Pensionierten aufgekauft und wird wohl in ein paar Jahren nur noch aus schicken Boutiquen und überteuerten Restaurants bestehen. Jetzt noch hingehen!
Todos Santos ist ein sogenanntes Pueblo Mágico – eine offizielle Auszeichnung des mexikanischen Sekretariats für Tourismus für besonders sehenswerte, malerische Dörfer.- Todos Santos
- Hostel
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Peace in La Paz
Wir kommen zu einer der grössten Überraschungen meiner Reise: La Paz. Ganz ohne Vorstellungen oder Erwartungen bin ich in der Hauptstadt von Baja California Sur angekommen und wurde sofort positiv überrascht. Ganz schön «tranquilo» hier! Eine schöne Malecón (Uferpromenade), ein charmantes Zentrum und vor allem eine sehr gechillte und lässige Atmosphäre. Dieses Städtchen hat Potenzial und könnte in Zukunft ziemlich «grande» werden.
- La Paz
- Hostel
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Bootsausflug nach Espiritu Santo
Was ist ein absolutes MUSS, wenn man La Paz besucht? Na klar, ein Bootsausflug nach Espiritu Santo! Die Insel ist zusammen mit mehreren kleineren Nachbarinseln unter Naturschutz und ein wahres Paradies. Ich habe schon lange nicht mehr so klares, türkisfarbenes Wasser gesehen, dazu Seelöwen, soweit das Auge reicht. Mit den putzigen, wenn auch stinkigen Tieren kann man schwimmen, tauchen und vielleicht sogar kuscheln – vorausgesetzt, man ist nicht seekrank und hockt mit grünem Gesicht am Strand.
Neben Seelöwen wimmelt es zudem von Schildkröten, Delfinen und Fischen.- Espiritu Santo
- Hostel
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Am Abend vor dem grossen Tag
Der grosse Tag der Sonnenfinsternis rückt näher, und ich sage: Adios, La Paz! Vom kleinsten Flughafen, den ich je gesehen habe, fliege ich mit dem kleinsten Flugzeug, in dem ich je sass, über den Golf von Kalifornien aufs Festland – nach Mazatlán, um genau zu sein. Eine touristische Hafenstadt am Pazifik, à la Puerto Vallarta oder Acapulco – nur ohne deren Charme oder, im Fall von Acapulco, den leicht gefährlichen Schneid. Sagen wir es mal so: Wenn dieses Ereignis am Himmel nicht wäre, würde ich mich hier ziemlich schnell wieder aus dem Staub machen. Aber jetzt heisst es Abwarten und Tee trinken. Bis morgen, dem grossen Tag. Die Spannung ist unerträglich, der Wetterbericht leider eher durchwachsen.
In den nächsten Jahren finden gleich drei Sonnenfinsternisse in Spanien statt!- Mazatlán
- Hotel
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Der 8. April 2024
Der grosse Tag ist gekommen. Um die Mittagszeit wird sich der Mond komplett vor die Sonne schieben – und gleichzeitig habe ich Geburtstag. Ich verlasse das Hotel frühmorgens und stolpere, die Augen noch verschlafen, durch die Strassen. Tausende von Sonnenfinsternis-Touristen aus aller Welt stehen schon da, morgens um 8 Uhr bereits hackedicht und twerkend zu grottenschlechter Musik. Ballermann-Stimmung pur. Und das Schlimmste: Ein bewölkter Himmel darüber! Ok, ruhig bleiben. Don't panic. Ich rufe den Taxi-Fahrer von gestern an, er organisiert einen kleinen Van, und zusammen mit einem Kumpel von ihm fahren wir zu dritt weg von diesem Wahnsinn, direkt auf den sogenannten Totalitätsstreifen der Sonnenfinsternis, der ausserhalb der Stadt im Nirgendwo liegt. Langsam schieben sich die Wolken zur Seite und machen Platz für die Sonne. Und keine Menschenseele weit und breit. Nur ich und zwei mexikanische Amigos. Ich kann mein Glück kaum fassen und setze mich aufs Dach des Vans, mit meinen Steinen, Kristallen, Tarotkarten und Räucherstäbchen (ja, das ganze Programm) und warte. Die Show kann beginnen!
Mazatlán- Hotel
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Der grosse Moment
Das ist das (schlechte) Foto vom grossen Moment, das den Zauber natürlich nicht annähernd eingefangen hat. Die drei, vier Minuten der totalen Finsternis haben mich komplett vom Hocker gehauen – noch viel beeindruckender, als ich es mir je ausgemalt hätte. Erstens: Es wird plötzlich kalt, sehr kalt. Zweitens: Die Tiere drehen durch, vor allem die Vögel. Drittens: Eine ehrfürchtige, aber auch leicht unheimliche Stimmung breitet sich aus. Man kann sich gut vorstellen, wie unsere Vorfahren sich deswegen in die Hosen gemacht haben. Viertens: Am Horizont sieht es aus, als würde die Sonne gleichzeitig auf- und untergehen. Man fühlt sich winzig, riesig, demütig, überwältigt, dankbar und noch vieles mehr.
- Mazatlán
- Hotel
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Glücklichmachende Tacos
Ok, Sonnenfinsternis überlebt, Ü40-Geburtstag ebenfalls. Was kommt jetzt? Ich würde sagen: TACOS, was sonst?! Das allgegenwärtige Nationalgericht geht immer und wird nie langweilig. Es gibt unzählige Variationen, und am besten geniesst man die Leckereien ganz authentisch zusammen mit Einheimischen an einem Strassenstand. Es gibt Menschen, die sind so grosse Tacos-Fans, dass sie sich das Teil sogar auf ihre Haut tätowieren lassen.
Limetten nicht vergessen!- Mazatlán
- Hotel
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Zu Besuch in der ehemaligen Silberstadt
Wir nehmen einen Nachtbus von Mazatlán am Pazifik nach Zacatecas im Landesinnern. Die angeblich berühmteste und reichste ehemalige Silberstadt Mexikos liegt auf fast 2500 Metern über Meer, und mein erster Eindruck lautet: Ganz schön kühl hier! Mein zweiter Eindruck: Ich bin die einzige Touristin! Ein spezielles Gefühl, selbst im weniger bekannten Norden des Landes. Dabei handelt es sich um eine wirklich hübsche Kolonialstadt mit bewegter Vergangenheit und einer besonders üppigen Kathedrale. Die imposante Stadt bestaunt man übrigens am besten vom Hügel «Cerro de la Bufa» aus, der – ziemlich ungewöhnlich für Mexiko – mit einer Gondel erreichbar ist.
Im schönen Dorf Jerez de García Salinas kann man an jedem Wochentag und an jeder Ecke live Mariachi-Bands erleben.- Zacatecas
- Hotel
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Angekommen im sagenumwobenen Dorf Real de Catorce
Schon beim speziellen Namen dieses sagenumwobenen Dorfes bekomme ich Gänsehaut. Wie schon erwähnt, wollte ich vor fast zwanzig Jahren hierher kommen. Auch bei allen darauffolgenden Besuchen schwirrte der mystische Ort immer im Hinterkopf. Doch geschafft habe ich es nie – bis jetzt! Die Anreise ist beschwerlich: Google Maps zeigt mir zirka dreieinhalb Stunden mit dem Auto an. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist es jedoch anders. Schlussendlich bin ich fast einen ganzen Tag unterwegs und muss drei verschiedene Busse und kurz sogar ein Taxi nehmen. Die letzten 25 Kilometer führen über eine gepflasterte Strasse. Der Van ist so langsam, dass meine Health-App beginnt, Schritte zu zählen. Am Ende der holprigen Strasse wartet noch ein leicht unheimlicher, zwei Kilometer langer Tunnel auf uns, der nur einseitig befahrbar ist. Es ist der einzige Weg IN und OUT. Der Weg ist das Ziel und das Ziel ist der Weg. Was für ein Ort!
Hotels gibt es nicht viele (und schon gar keine erschwinglichen) im Dorf, deshalb habe ich ausnahmsweise ein Airbnb gebucht.- Real de Catorce
- Privatunterkunft
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Heiliger Berg
Morgens um 4.30 Uhr warte ich auf Don Juan (ja, das ist wirklich sein Name). Er bringt mir ein Pferd und zusammen reiten wir auf den heiligen Berg «Cerro Quemado» (verbrannter Hügel), während langsam die Sonne aufgeht. Der Hügel ist das Mekka der Huicholen, einem grossen indigenen Stamm. Einmal im Jahr pilgern tausende von ihnen auf den Gipfel. Aus allen Himmelsrichtungen reisen sie an, manche legen stolze 800 Kilometer zurück. Gemäss ihrer Legende ist der Hügel das Zentrum des Universums, und die Sonne wurde hier geboren. An drei Steinkreisen halten sie das Gleichgewicht und die Harmonie der Welt aufrecht. Ein magischer Ort, der mir die Sprache verschlägt.
Eine kanadische Bergbau-Firma ist dabei, den gesamten Hügel aufzukaufen, da wertvolle Bodenschätze darunter liegen. Ich hoffe ganz fest, dass es nicht dazu kommen wird!- Real de Catorce
- Privatunterkunft
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Das Zentrum des Universums
Der Stamm der Huicholen wurde fast komplett von den spanischen Conquistadores verschont. Bis heute leben viele von ihnen noch wie vor Hunderten von Jahren. Wiederkehrende Symbole sind: Monde, Sonnen, Bäume, Labyrinthe, Spiralen, Mais, Adler, Hirsche – hier zu sehen in einer Zeremonienhütte auf dem heiligen Berg.
Wenn du mutig bist und auf der Suche nach etwas Besonderem, kannst du ja ein bisschen am Peyote-Kaktus knabbern. Aus diesem wird Meskalin gewonnen, das eine wichtige rituelle Rolle bei der indigenen Bevölkerung des Nordens spielt.
- Real de Catorce
- Privatunterkunft
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Zu Besuch in einer weiteren Silberstadt
Wer meine vorherigen Reiseberichte gelesen hat, weiss bereits, dass Guanajuato meine absolute Lieblingsstadt in Mexiko ist. Dort gehen wir jetzt hin, zurück in die Zivilisation. Im Gegensatz zu Zacatecas wimmelt es hier nur so von jungen Student*innen, Künstler*innen sowie von Touristinnen und Touristen. Überall pulsiert das Leben: In engen, steilen Gässchen, zwischen farbigen Kolonialbauten und in hippen Cafés und Bars. Ein Ort zum Verweilen.
Zum Übernachten kann ich das Hostel «Corral D Comedias» empfehlen – leicht schmuddelig und abgefuckt, aber glorios und sympathisch.- Guanajuato
- Hostel
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Im reichen und schönen San Miguel de Allende
Über die Jahre ist es zu einer Tradition von mir geworden, ab Guanajuato jeweils einen Tagesausflug in die schöne Nachbarstadt zu machen. Der Bus führt mich durch steppenähnliche, trockene Landschaften, vorbei an sanften Hügeln in allen Brauntönen und direkt ins Herz von San Miguel de Allende, einer der schmucksten Kolonialstädte Mexikos. Manchmal bleibe ich spontan eine Nacht, da es doch fast zwei Stunden Fahrt pro Weg sind. Der Grund, wieso ich aber lieber in Guanajuato meine Basis habe, ist der leichte Schickimicki-Vibe San Miguels. Hier wohnen viele reiche Amis und hochnäsige Expats. Mir sind die alternativen Kunststudenten in Guanajuato lieber. Aber natürlich hat es seine Gründe, dass San Miguel so eine Traumdestination für (gutbetuchte) Auswanderer*innen ist: Es ist einfach umwerfend pittoresk hier, schon fast «demasiado», zu fest! Sieh es mit deinen eigenen Augen.
Fast jede mexikanische Ortschaft hat irgendwo einen Kunsthandwerkmarkt – aber nirgendwo habe ich so viele schöne «Sächeli» gekauft wie hier!- San Miguel de Allende
- Hotel
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Der Ruf des Meeres
Nach fast zwei Wochen im Landesinnern ruft mich der Pazifik zurück. Ich nehme einen Bus und fahre die ganze (schlaflose) Nacht von Guanajuato ins Urlaubsparadies Puerto Vallarta, allerdings nur um umzusteigen. Der Ort ist mir, trotz überraschend schöner Altstadt, zu gross und zu Pauschaltourismus-mässig geworden. Letztes Mal war meine Ausgangsbasis das etwas nördlich gelegene Dorf Sayulita, wo ich einen der schlimmsten Kater meines Lebens hatte (siehe dazu einen vorherigen Reisebericht). Aber Sayulita ist inzwischen vom Dorf zur Stadt geworden und spricht mich ebenfalls nicht mehr an. Also noch weiter nach Norden! Das nächste Kaff heisst San Francisco, besser bekannt als San Pancho. Auch hier hat sich in den sieben Jahren seit meinem letzten Besuch einiges getan, aber die bodenständigen und sturen Locals haben Schlimmeres verhindert. Es fühlt sich immer noch leicht verschlafen und authentisch an. Hier werde ich ein paar Tage bleiben.
Die Wellen in San Pancho sind nicht ganz ohne – eher zum Surfen statt Baden geeignet!- San Pancho
- Privatunterkunft
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Fast wie in Shangri-La
Jeden Abend versammelt sich gefühlt ganz San Pancho, um einen erneut perfekten Sonnenuntergang zu zelebrieren. Da sitzen coole Surfer-Dudes neben lederhäutigen Alt-Hippies und bekifften Schmuckverkäufern und klatschen jedes Mal, wenn die Sonne ein weiteres Mal im Ozean versunken ist.
Neben Zipolite weiter südlich ist dies mein absoluter Lieblingsort an der mexikanischen Pazifikküste.- San Pancho
- Privatunterkunft
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Mexico City? Tenochtitlan!
Tenochtitlan – so hiess Mexico City früher, als die mächtigen Azteken regierten und die spanischen Eroberer noch in weiter Ferne waren. Da, wo früher ein riesiger See lag, leben jetzt über 20 Millionen Menschen. Die Metropole hatte bis vor wenigen Jahren noch einen relativ schlechten Ruf, aber mit jedem Besuch erscheint mir die Stadt, oder zumindest gewisse Quartiere davon, moderner, hipper, jünger, aufregender. Mexico City hat definitiv Zukunft! Hier endet unsere Reise vorerst. Wir sind durch das Herzland dieses abwechslungsreichen und spannenden Landes gereist und haben viel erlebt: Wir waren mit Meeressäugern schnorcheln, haben eine totale Sonnenfinsternis bestaunt, sind durch bombastische Kolonialstädte gereist, waren hoch zu Ross auf heiligen Bergen unterwegs und unten an den Stränden mit den Hippies surfen. Der nächste Besuch liegt bestimmt nicht in allzu weiter Ferne! Adios y hasta luego.
Meine zwei Lieblingsviertel in Mexico City: Roma Norte und La Condesa.- Mexico City
- Hostel
Stadt der Engel
Wir fliegen direkt mit der Swiss in die Stadt der Engel. Da ich leider ein wenig blockiert bin, was das Autofahren betrifft, und man in L.A. bekanntlich ohne fahrbaren Untersatz aufgeschmissen ist, buche ich ausnahmsweise eine über-touristische Tagestour mit allen Highlights der riesigen Pazifikmetropole. Dem ununterbrochen plappernden Guide höre ich nur mit halbem Ohr zu und schlendere allein über den Walk of Fame und den Sunset Strip. Besonders freue ich mich auf den schönsten Aussichtspunkt der Stadt: das Griffith Observatory. Bekannt aus Film und Fernsehen, wird einem erst dort oben richtig bewusst, wie überwältigend gross die 15-Millionen-Metropole Los Angeles ist.
Amerikanisches Klischee – aber lecker!
Da ich mich dieses Mal nur rund 48 Stunden im Land der unbegrenzten Möglichkeiten aufhalte, entscheide ich mich, ein paar typisch amerikanische Klischees zu bedienen. Dazu gehört natürlich ein riesiger, kalorienreicher Milkshake mit einer Kirsche obendrauf – und das idealerweise in einem Diner im Stil der Fünfzigerjahre. Der Spass war mir fast 10 US-Dollar wert, aber um John Travolta in Pulp Fiction zu zitieren: «Goddamn, that’s a pretty fucking good milkshake!»
Welcome to Cabo!
Nur zweieinhalb Flugstunden südlich von L.A. liegt das St. Tropez Nordamerikas: Cabo San Lucas, ein Treffpunkt für die Schönen und Reichen. Yachten, aufgespritzte Lippen und Paparazzi, so weit das Auge reicht. Dank ganzjährig sommerlicher Temperaturen besitzen hier grosse Namen wie George Clooney und Jennifer Aniston eindrucksvolle Villen auf den Klippen über dem Meer. Unten im «Dorf» zeigt sich jedoch ein anderes Bild: geschmacklose Bar-und-Grill-Ketten wie «Señor Frogs» und zwielichtige Gestalten, die einem Viagra und andere Mittelchen andrehen wollen. Im Vergleich dazu wirken der Ballermann und Lloret de Mar fast idyllisch – schnell weg hier!
Eine wahre Wal-Party!
In meinem Hostel erfahre ich, dass Cabo San Lucas zu den besten Orten der Welt gehören soll, um Wale zu beobachten. Also springe ich sofort auf ein Boot, um diesem trashigen Pueblo wenigstens für einen halben Tag zu entkommen. Da es April ist, wimmelt es immer noch von springenden, singenden und Wasser sprühenden Buckelwalen. Auch Grauwale, Finnwale und Blauwale sind regelmässig in diesen seichten Gewässern zu Gast – eine wahre Wal-Party! Hier bringen sie über den «Winter» ihre Jungen zur Welt, bevor sie im Frühling hoch Richtung Alaska ziehen. Eine der längsten maritimen Wanderungen der Welt.
Magische Dörfer – Pueblos Mágicos
Ich finde zwei weitere Gründe, Cabo San Lucas für einen Tag den Rücken zu kehren: die beiden wunderschönen Dörfer San José del Cabo und Todos Santos. San José liegt etwa eine halbe Stunde Autofahrt von Cabo entfernt, Todos Santos eine Stunde. Beide Pueblos sind absolut sehenswert. Es ist Mexiko wie aus dem Bilderbuch: farbenfrohe Kolonialgebäude, charmante Pflastersteinstrassen und üppige Bougainvilleas. Besonders Todos Santos hat es mir angetan. Doch leider wird der Ort zunehmend von amerikanischen Influencern und Pensionierten aufgekauft und wird wohl in ein paar Jahren nur noch aus schicken Boutiquen und überteuerten Restaurants bestehen. Jetzt noch hingehen!
Peace in La Paz
Wir kommen zu einer der grössten Überraschungen meiner Reise: La Paz. Ganz ohne Vorstellungen oder Erwartungen bin ich in der Hauptstadt von Baja California Sur angekommen und wurde sofort positiv überrascht. Ganz schön «tranquilo» hier! Eine schöne Malecón (Uferpromenade), ein charmantes Zentrum und vor allem eine sehr gechillte und lässige Atmosphäre. Dieses Städtchen hat Potenzial und könnte in Zukunft ziemlich «grande» werden.
Bootsausflug nach Espiritu Santo
Was ist ein absolutes MUSS, wenn man La Paz besucht? Na klar, ein Bootsausflug nach Espiritu Santo! Die Insel ist zusammen mit mehreren kleineren Nachbarinseln unter Naturschutz und ein wahres Paradies. Ich habe schon lange nicht mehr so klares, türkisfarbenes Wasser gesehen, dazu Seelöwen, soweit das Auge reicht. Mit den putzigen, wenn auch stinkigen Tieren kann man schwimmen, tauchen und vielleicht sogar kuscheln – vorausgesetzt, man ist nicht seekrank und hockt mit grünem Gesicht am Strand.
Am Abend vor dem grossen Tag
Der grosse Tag der Sonnenfinsternis rückt näher, und ich sage: Adios, La Paz! Vom kleinsten Flughafen, den ich je gesehen habe, fliege ich mit dem kleinsten Flugzeug, in dem ich je sass, über den Golf von Kalifornien aufs Festland – nach Mazatlán, um genau zu sein. Eine touristische Hafenstadt am Pazifik, à la Puerto Vallarta oder Acapulco – nur ohne deren Charme oder, im Fall von Acapulco, den leicht gefährlichen Schneid. Sagen wir es mal so: Wenn dieses Ereignis am Himmel nicht wäre, würde ich mich hier ziemlich schnell wieder aus dem Staub machen. Aber jetzt heisst es Abwarten und Tee trinken. Bis morgen, dem grossen Tag. Die Spannung ist unerträglich, der Wetterbericht leider eher durchwachsen.
Der 8. April 2024
Der grosse Tag ist gekommen. Um die Mittagszeit wird sich der Mond komplett vor die Sonne schieben – und gleichzeitig habe ich Geburtstag. Ich verlasse das Hotel frühmorgens und stolpere, die Augen noch verschlafen, durch die Strassen. Tausende von Sonnenfinsternis-Touristen aus aller Welt stehen schon da, morgens um 8 Uhr bereits hackedicht und twerkend zu grottenschlechter Musik. Ballermann-Stimmung pur. Und das Schlimmste: Ein bewölkter Himmel darüber! Ok, ruhig bleiben. Don't panic. Ich rufe den Taxi-Fahrer von gestern an, er organisiert einen kleinen Van, und zusammen mit einem Kumpel von ihm fahren wir zu dritt weg von diesem Wahnsinn, direkt auf den sogenannten Totalitätsstreifen der Sonnenfinsternis, der ausserhalb der Stadt im Nirgendwo liegt. Langsam schieben sich die Wolken zur Seite und machen Platz für die Sonne. Und keine Menschenseele weit und breit. Nur ich und zwei mexikanische Amigos. Ich kann mein Glück kaum fassen und setze mich aufs Dach des Vans, mit meinen Steinen, Kristallen, Tarotkarten und Räucherstäbchen (ja, das ganze Programm) und warte. Die Show kann beginnen!
Der grosse Moment
Das ist das (schlechte) Foto vom grossen Moment, das den Zauber natürlich nicht annähernd eingefangen hat. Die drei, vier Minuten der totalen Finsternis haben mich komplett vom Hocker gehauen – noch viel beeindruckender, als ich es mir je ausgemalt hätte. Erstens: Es wird plötzlich kalt, sehr kalt. Zweitens: Die Tiere drehen durch, vor allem die Vögel. Drittens: Eine ehrfürchtige, aber auch leicht unheimliche Stimmung breitet sich aus. Man kann sich gut vorstellen, wie unsere Vorfahren sich deswegen in die Hosen gemacht haben. Viertens: Am Horizont sieht es aus, als würde die Sonne gleichzeitig auf- und untergehen. Man fühlt sich winzig, riesig, demütig, überwältigt, dankbar und noch vieles mehr.
Glücklichmachende Tacos
Ok, Sonnenfinsternis überlebt, Ü40-Geburtstag ebenfalls. Was kommt jetzt? Ich würde sagen: TACOS, was sonst?! Das allgegenwärtige Nationalgericht geht immer und wird nie langweilig. Es gibt unzählige Variationen, und am besten geniesst man die Leckereien ganz authentisch zusammen mit Einheimischen an einem Strassenstand. Es gibt Menschen, die sind so grosse Tacos-Fans, dass sie sich das Teil sogar auf ihre Haut tätowieren lassen.
Zu Besuch in der ehemaligen Silberstadt
Wir nehmen einen Nachtbus von Mazatlán am Pazifik nach Zacatecas im Landesinnern. Die angeblich berühmteste und reichste ehemalige Silberstadt Mexikos liegt auf fast 2500 Metern über Meer, und mein erster Eindruck lautet: Ganz schön kühl hier! Mein zweiter Eindruck: Ich bin die einzige Touristin! Ein spezielles Gefühl, selbst im weniger bekannten Norden des Landes. Dabei handelt es sich um eine wirklich hübsche Kolonialstadt mit bewegter Vergangenheit und einer besonders üppigen Kathedrale. Die imposante Stadt bestaunt man übrigens am besten vom Hügel «Cerro de la Bufa» aus, der – ziemlich ungewöhnlich für Mexiko – mit einer Gondel erreichbar ist.
Angekommen im sagenumwobenen Dorf Real de Catorce
Schon beim speziellen Namen dieses sagenumwobenen Dorfes bekomme ich Gänsehaut. Wie schon erwähnt, wollte ich vor fast zwanzig Jahren hierher kommen. Auch bei allen darauffolgenden Besuchen schwirrte der mystische Ort immer im Hinterkopf. Doch geschafft habe ich es nie – bis jetzt! Die Anreise ist beschwerlich: Google Maps zeigt mir zirka dreieinhalb Stunden mit dem Auto an. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist es jedoch anders. Schlussendlich bin ich fast einen ganzen Tag unterwegs und muss drei verschiedene Busse und kurz sogar ein Taxi nehmen. Die letzten 25 Kilometer führen über eine gepflasterte Strasse. Der Van ist so langsam, dass meine Health-App beginnt, Schritte zu zählen. Am Ende der holprigen Strasse wartet noch ein leicht unheimlicher, zwei Kilometer langer Tunnel auf uns, der nur einseitig befahrbar ist. Es ist der einzige Weg IN und OUT. Der Weg ist das Ziel und das Ziel ist der Weg. Was für ein Ort!
Heiliger Berg
Morgens um 4.30 Uhr warte ich auf Don Juan (ja, das ist wirklich sein Name). Er bringt mir ein Pferd und zusammen reiten wir auf den heiligen Berg «Cerro Quemado» (verbrannter Hügel), während langsam die Sonne aufgeht. Der Hügel ist das Mekka der Huicholen, einem grossen indigenen Stamm. Einmal im Jahr pilgern tausende von ihnen auf den Gipfel. Aus allen Himmelsrichtungen reisen sie an, manche legen stolze 800 Kilometer zurück. Gemäss ihrer Legende ist der Hügel das Zentrum des Universums, und die Sonne wurde hier geboren. An drei Steinkreisen halten sie das Gleichgewicht und die Harmonie der Welt aufrecht. Ein magischer Ort, der mir die Sprache verschlägt.
Das Zentrum des Universums
Der Stamm der Huicholen wurde fast komplett von den spanischen Conquistadores verschont. Bis heute leben viele von ihnen noch wie vor Hunderten von Jahren. Wiederkehrende Symbole sind: Monde, Sonnen, Bäume, Labyrinthe, Spiralen, Mais, Adler, Hirsche – hier zu sehen in einer Zeremonienhütte auf dem heiligen Berg.
Wenn du mutig bist und auf der Suche nach etwas Besonderem, kannst du ja ein bisschen am Peyote-Kaktus knabbern. Aus diesem wird Meskalin gewonnen, das eine wichtige rituelle Rolle bei der indigenen Bevölkerung des Nordens spielt.
Zu Besuch in einer weiteren Silberstadt
Wer meine vorherigen Reiseberichte gelesen hat, weiss bereits, dass Guanajuato meine absolute Lieblingsstadt in Mexiko ist. Dort gehen wir jetzt hin, zurück in die Zivilisation. Im Gegensatz zu Zacatecas wimmelt es hier nur so von jungen Student*innen, Künstler*innen sowie von Touristinnen und Touristen. Überall pulsiert das Leben: In engen, steilen Gässchen, zwischen farbigen Kolonialbauten und in hippen Cafés und Bars. Ein Ort zum Verweilen.
Im reichen und schönen San Miguel de Allende
Über die Jahre ist es zu einer Tradition von mir geworden, ab Guanajuato jeweils einen Tagesausflug in die schöne Nachbarstadt zu machen. Der Bus führt mich durch steppenähnliche, trockene Landschaften, vorbei an sanften Hügeln in allen Brauntönen und direkt ins Herz von San Miguel de Allende, einer der schmucksten Kolonialstädte Mexikos. Manchmal bleibe ich spontan eine Nacht, da es doch fast zwei Stunden Fahrt pro Weg sind. Der Grund, wieso ich aber lieber in Guanajuato meine Basis habe, ist der leichte Schickimicki-Vibe San Miguels. Hier wohnen viele reiche Amis und hochnäsige Expats. Mir sind die alternativen Kunststudenten in Guanajuato lieber. Aber natürlich hat es seine Gründe, dass San Miguel so eine Traumdestination für (gutbetuchte) Auswanderer*innen ist: Es ist einfach umwerfend pittoresk hier, schon fast «demasiado», zu fest! Sieh es mit deinen eigenen Augen.
Der Ruf des Meeres
Nach fast zwei Wochen im Landesinnern ruft mich der Pazifik zurück. Ich nehme einen Bus und fahre die ganze (schlaflose) Nacht von Guanajuato ins Urlaubsparadies Puerto Vallarta, allerdings nur um umzusteigen. Der Ort ist mir, trotz überraschend schöner Altstadt, zu gross und zu Pauschaltourismus-mässig geworden. Letztes Mal war meine Ausgangsbasis das etwas nördlich gelegene Dorf Sayulita, wo ich einen der schlimmsten Kater meines Lebens hatte (siehe dazu einen vorherigen Reisebericht). Aber Sayulita ist inzwischen vom Dorf zur Stadt geworden und spricht mich ebenfalls nicht mehr an. Also noch weiter nach Norden! Das nächste Kaff heisst San Francisco, besser bekannt als San Pancho. Auch hier hat sich in den sieben Jahren seit meinem letzten Besuch einiges getan, aber die bodenständigen und sturen Locals haben Schlimmeres verhindert. Es fühlt sich immer noch leicht verschlafen und authentisch an. Hier werde ich ein paar Tage bleiben.
Fast wie in Shangri-La
Jeden Abend versammelt sich gefühlt ganz San Pancho, um einen erneut perfekten Sonnenuntergang zu zelebrieren. Da sitzen coole Surfer-Dudes neben lederhäutigen Alt-Hippies und bekifften Schmuckverkäufern und klatschen jedes Mal, wenn die Sonne ein weiteres Mal im Ozean versunken ist.
Mexico City? Tenochtitlan!
Tenochtitlan – so hiess Mexico City früher, als die mächtigen Azteken regierten und die spanischen Eroberer noch in weiter Ferne waren. Da, wo früher ein riesiger See lag, leben jetzt über 20 Millionen Menschen. Die Metropole hatte bis vor wenigen Jahren noch einen relativ schlechten Ruf, aber mit jedem Besuch erscheint mir die Stadt, oder zumindest gewisse Quartiere davon, moderner, hipper, jünger, aufregender. Mexico City hat definitiv Zukunft! Hier endet unsere Reise vorerst. Wir sind durch das Herzland dieses abwechslungsreichen und spannenden Landes gereist und haben viel erlebt: Wir waren mit Meeressäugern schnorcheln, haben eine totale Sonnenfinsternis bestaunt, sind durch bombastische Kolonialstädte gereist, waren hoch zu Ross auf heiligen Bergen unterwegs und unten an den Stränden mit den Hippies surfen. Der nächste Besuch liegt bestimmt nicht in allzu weiter Ferne! Adios y hasta luego.
Was kostet diese Reise?
Interesse geweckt? Hier findest du die wichtigsten Informationen, die du für eine erste Einschätzung zu diesem Reiseerlebnis benötigst. Wenn nicht anders angegeben ist der Preis für alle Leistungen auf der Basis von zwei Reisenden und/oder einer Belegung im Doppelzimmer kalkuliert.
Angebotsnummer: 120077
Naima Kleeb
Mach es zu deiner Reise
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Wissenswertes rund um Mexiko
Beste Reisezeit
Jan | Feb | Mrz | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | |
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Mexico | x x | x x | x x | x x | x x | x x | x x | x x | x x | x x | x x | x x |
Die beste Reisezeit für Mexico ist während der Trockenzeit von November bis April. Die Niederschlagsmengen sind während diesen Monaten gering und das Klima ist angenehm warm bis heiss. Je nach Region und aufgrund der unterschiedlichen Höhenlagen können die Temperaturen jedoch stark variieren. Während es entlang der Küste angenehm warm ist, kann es in höher gelegenen Gebieten empfindlich kühl sein. Die Pazifikküste ist generell kühler und trockener als die Atlantikküste. Während der Regenzeit von Mai bis Oktober wird es vielerorts sehr heiss, die Luftfeuchtigkeit ist hoch und entlang der Küste treten vereinzelt Wirbelstürme auf. |
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