Wieso Neuseelands Südinsel im Herbst zu den besten Ideen für eine Rundreise im Campervan zählt
Schneebedeckte Gipfel, verwunschene Farnwälder, feinste Sandstrände und das Gefühl, eine Insel fast für dich allein zu haben. Dies sind nur einige der Gründe, wieso du Neuseeland weit oben auf deiner Reiseliste haben solltest. Wir erzählen dir, wie du dank der richtigen Reisezeit und dem perfekten Reisestil das Beste aus dem Land der tausend Abenteuer herausholen kannst.
Als Hauptreisezeit für Neuseeland gelten gemeinhin die Monate zwischen November und April. Der neuseeländische Sommer lockt mit warmen Temperaturen, die Wanderrouten sind grösstenteils schneefrei und die Campingplätze haben Hochsaison. Genau aus diesem Grund haben wir uns dafür entschieden, unser Neuseeland-Abenteuer auf den Herbst zu legen. Belohnt wurden wir mit einer nie gesehenen Farbenvielfalt, viel Sonnenschein, angenehmen Temperaturen und einem unvergesslichen Monat im Land der atemberaubenden Naturlandschaften, endlosen Abenteuer und herzlichen Gastfreundschaft.
Der Herbst punktet in Neuseeland mit einem Farbenspiel der besonderen Art
Der Herbst dauert in Neuseeland etwa von März bis Mai. Die Temperaturen sind ziemlich mild, einzig in der Nacht sowie in höheren Lagen ist ein warmer Pulli oder eine zusätzliche Decke von Vorteil. Generell zeigt das Thermometer auf der Nordinsel ein paar Grad mehr an als auf der Südinsel. Dieser Fakt sollte dich jedoch auf keinen Fall von einem Abstecher auf die wilde Südinsel abhalten. Gerade hier verändert sich die Landschaft im Herbst in eine Kulisse, die ihresgleichen sucht.
Während auf den hohen Gipfeln rund um den Mount Cook der erste Schnee liegt, der sich im azurblauen Wasser der kristallklaren Seen spiegelt, leuchtet das Gras in den weiten Tälern in einem satten Gelb. Dieser Kontrast bildet ein Sujet, welches sich tief in die Augen und ins Herz brennt. Doch das Farbenspiel wird noch besser. Sobald du die Gebirgszüge hinter dir lässt und durch die Täler rund um Queenstown, die Wälder in den Hügel von Murchison oder die Weingebiete in Central Otago schlenderst, wirst du Zeuge davon, wie die Blätter ihre Farbe von sattem Grün zu leuchtendem Rot, feurigem Orange und schimmernden Gold wechseln. Doch trotz der Verwandlung in dieses Farbenspektrum musst du keinesfalls auf endloses Grün verzichten. Die Regenwälder in Küstennähe behalten auch im Herbst ihren immergrünen Charakter. Silberfarne, Kauri-Bäume und Flachse wirken im Wechselspiel zwischen Nebel und Sonnenschein bloss mystischer denn je.
Was das Klima anbelangt haben wir die Südinsel gemäss unserer Erfahrungen in grob drei Zonen eingeteilt. In den Tälern rund um Queenstown oder Te Anau herrschen tagsüber wunderbar milde Temperaturen. In der Nacht wird es jedoch schnell ziemlich frisch. In den höheren Lagen, beispielsweise im Mount Cook Nationalpark, musst du in der Nacht bereits im Herbst auch mit Frost rechnen. In Christchurch, auf der Nordseite der Insel und generell in Küstennähe haben wir angenehm kühle Tage und milde Nächte erlebt. Wind und Wetter können teilweise launisch sein. Dies bringt den Vorteil mit sich, dass auch schlechtes Wetter meist nicht allzu lange anhält. Wenn du im Herbst mit dem Campervan in Neuseeland unterwegs bist, solltest du auf jeden Fall sicherstellen, dass eine Standheizung sowie warme Schlafsäcke und eine Decke mit an Board sind. Kuschelige Nächte machen Spass, Wachsein aufgrund von Dauerschlottern eher weniger.
Der Campervan bietet in Neuseeland grenzenlose Freiheit in der Wildnis
Nachdem wir zwischen Mitte April und Mitte Mai für einen Monat mit einem kleinen Campervan durch Neuseeland getourt sind, ist für uns der Fall klar: Es gibt keine bessere Art dieses naturbelassene Land zu bereisen. Die Freiheit, die eine Campervan-Reise in Neuseeland mit sich bringt, ist unvergleichlich. Du kannst nicht nur deine Route komplett selbst bestimmen, sondern auch übernachten wo immer es dir gefällt, und dich von den versteckten Geheimplätzen des Landes überraschen lassen. Das Land verfügt über ein dichtes Netz an Campingplätzen, welche sich grob in drei Kategorien einteilen lassen.
Erste Kategorie
Diese bildet öffentliche Plätze, an welchen du kostenlos übernachten kannst. Diese sind zahlreich vorhanden und kommen meist mit einer Basis-Infrastruktur in Form von blitzsauberen öffentlichen Toiletten. So haben wir beispielsweise in Wellington auf dem Hafenparkplatz der Evans Bay oder direkt am Strand von Napier an bester Lage kostenlos übernachtet. Wichtig zu wissen ist, dass diese öffentliche Plätze über keine Stromanschlüsse verfügen. Auch in über 50 der Nationalparks Neuseelands ist freies Campen erlaubt. Gewisse Bezirke erlauben sogar das Campieren auf sämtlichen öffentlichen Plätzen, dazu gehören auch Rastplätze oder sonstige Parkplätze. Einzige Regel, die du dabei beachten musst: Dein Fahrzeug muss als «self contained vehicle» registriert sein. Sprich du musst einen Grauwassertank sowie eine mobile Toilette an Board haben. Fast alle Campervan-Anbieter bieten diese Extras standardmässig an.
Zweite Kategorie
Die zweite Kategorie besteht aus einfachen Campingplätzen, welche pro Nacht umgerechnet knapp 15 Franken kosten. Dazu gehören beispielsweise die vom Department of Conservation unterhaltenen Plätze in Nationalparks. Praktisch ist, dass jeder Park über einen solchen verfügt. Auch hier besteht die Infrastruktur meist aus Toiletten, Duschen und in manchen Fällen einem Aufenthaltsraum oder einer kleinen Küche. Praktischerweise können die Plätze ganz einfach via Website des «DOC» gebucht und bezahlt werden. Neben diesen staatlichen Plätzen gibt es natürlich auch eine ganze Reihe privater und meist familiengeführter Plätze, die in dieselbe Kategorie fallen. Die Qualität dieser schwankt zwischen ganz ordentlich bis zu absolut hervorragend und hängt stark vom Besitzer ab.
Dritte Kategorie
Die dritte und luxuriöseste Kategorie besteht aus den All-Inclusive-Plätzen der grossen Ketten. Top10, Kiwi, oder Family-Holiday-Parks kommen in verschiedenen Sterneklassen. Hier bekommst du nicht nur Strom, sondern auch heisse Duschen, saubere Küchen und meist gut funktionierende Wifi-Verbindungen. Wenn du mit der Familie unterwegs bist, ist in diesen Parks in der Regel auch für Spiel und Spass für deine Kinder gesorgt. Natürlich schlägt dieser Luxus zu Buche. Mit durchschnittlich dreissig Franken pro Nacht finden wir das Preis-/Leistungsverhältnis jedoch noch immer mehr als fair. Insbesondere wenn man bedenkt, dass ein Grossteil dieser Park fernab von grösseren Ortschaften liegt.
Gerade in Bezug auf die Übernachtungsmöglichkeiten bietet das Reisen im Herbst grosse Vorteile. Während in den Sommermonaten die Plätze oft Wochen im Voraus ausgebucht sind, findest du in der Nebensaison eigentlich immer kurzfristig deinen Wunschplatz. Zudem sind die Preise für Wohnmobile, Campervans und Stellplätze im Herbst deutlich unter den Hochsaisonpreisen.
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Die Südinsel von Neuseeland ist ein riesengrosser Spielplatz für Naturfreunde
Wenn du dich jetzt bloss noch fragst, was du mit deiner Zeit in Neuseeland anfangen sollst, dann haben wir eine klare Antwort für dich: Entdecke die grenzenlose Natur der rauen, wilden und bildschönen Südinsel. Wir selbst haben uns in Christchurch kurz an Land und Leute akklimatisiert, bevor wir in Richtung der zentralen Seen und des Mount Cook Massives aufgebrochen sind. Die Wanderungen hier sind aufgrund der Herbstfarben ein absolutes Highlight. Nachdem deine Beine müde von den vielen Höhenmetern sind, wird es Zeit für unseren Geheimtipp: Central Otago und Arrowtown. An den Ufern des Otago Flusses kannst du in herbstlicher Atmosphäre Pinot Noir verkosten und im Goldgräberstädtchen, unweit von Queenstown, erlebst du garantiert Blätterfarben, wie man sie sonst bloss vom «Indian Summer» in den USA kennt.
Falls du Extremsport magst oder eine legendäre Pie bei Fergburger kosten willst, legst du einen Zwischenstopp in Queenstown ein. Ansonsten geht es weiter in Richtung Te Anau, dem Tor zum Fjordland Nationalpark mit dem Milford Sound als absolutem Höhepunkt. Wenn du ein ambitionierter Wanderer oder eine ambitionierte Wanderin bist, der gerne abseits ausgetretener Pfade unterwegs ist, dann empfehlen wir dir hier den Aufstieg zum Gertrude Saddle.
Als nächste Etappe folgst du der einzigen Strasse entlang der Westküste, wo du trotz Meeresluft auf Gletscher triffst, die fast bis in den Regenwald vorstossen. Im nördlichen Teil angekommen hast du die Wahl zwischen fantastischen Stränden im Abel Tasman Nationalpark, Wein-Degustationen im Marlborough-Valley, der Überfahrt auf die Nordinsel in Picton oder dem direkten Weg zurück nach Christchurch. Entscheidest du dich für Letzteres, lohnt sich auf jeden Fall ein Stopp in Kaikoura, wo du Delfinen und Pottwalen beim Schwimmen zuschauen kannst.
Auf den Spuren von Frodo, Sam und den Gefährten
Für Fans von J.R.R. Tolkiens «Herr der Ringe» bietet Neuseeland eine fast magische Anziehungskraft. Das Land dient als Kulisse für die epische Trilogie. Von den grünen Hügeln des Auenlandes bis zu den schroffen Gipfeln des Mordor-Gebirges kannst du die Orte erkunden, an denen Frodo, Sam und die Gefährten um das Schicksal von Mittelerde kämpften.
Für die absoluten Highlights kommst du um den Abstecher auf die Nordinsel nicht herum. In Hobbiton kannst du das Auenland besichtigen und in die Hobbit-Höhlen von Bilbo und Frodo blicken. Ebenso bekannt ist der Tongariro Nationalpark, welcher als Kulisse für «Mordor» ausgewählt wurde. Die majestätischen Vulkanlandschaften, die dampfenden Krater und die bizarren Felsformationen machen dich zum Gefährten Frodos auf seinen letzten Metern. Wenn du eher an Studio-Feeling als an dampfenden Erdlöchern interessiert bist, dann kannst du in Wellington die Filmstudios besichtigen und dir die Kostüme von Legolas und Gimli selbst einmal anziehen.
Aber auch auf der Südinsel kommst du als «Herr der Ringe»-Fan auf deine Kosten. Im Fjordland Nationalpark, in der Abel-Tasman Region, um Queenstown sowie in den Canterbury Plains oder am Mount Sunday finden sich Kenner*innen der Filme in bekannter Kulisse wider. New Zealand Tourismus bietet eine Übersicht über sämtliche Drehorte im Land.
Schlussendlich ist es unwichtig, ob du «Herr der Ringe» in- und auswendig kennst oder die Filme ein Fremdwort für dich darstellen. Eine Campervan-Reise durch das herbstliche Neuseeland ist für all diejenigen ein Highlight, welche ein Roadtrip-Abenteuer durch abwechslungsreiche, farbenfrohe und unvergessliche Naturlandschaften suchen.
Tipp 1: Rankers-App
Mithilfe der kostenlosen App von «Rankers» findest du sämtliche Campingplätze auf der Insel. Auch die zahlreichen Möglichkeiten zum kostenlosen Übernachten sind aufgelistet. Zum Gegencheck der Bewertung lohnt sich dabei die Zweitmeinung bei Google.
Tipp 2: Benzinpreise vergleichen
Tanken gleicht in Neuseeland einer Lotterie. Nicht selten variieren die Literpreise um bis zu 50 Rappen, und das im selben Ort. Es lohnt sich also, die Tankstellen-Anbieter zu vergleichen.
Tipp 3: Multiple-Night-Deals
In der Nebensaison bieten viele der grösseren Campingplätze «3 für 2»-Deals an, meist unter der Woche.
Tipp 4: Schichtprinzip beachten
Die Temperaturen in Neuseeland sind insbesondere im Herbst sehr wechselhaft und ändern sich oft mehrmals täglich. Der beste Weg, um auf alles vorbereitet zu sein, ist das Einpacken von mehreren Schichten.
Tipp 5: Achtung Sandfliegen
Obwohl die lästigen Biester vor allem im Sommer aktiv sind, kann man ihnen auch im Herbst nicht ganz entfliehen. Wenn immer man in Wassernähe ist – egal ob See oder Meer – sollte man die Knöchel bedecken und Antibrumm zur Hand haben.
Über den Autor und die Fotografin
Wir, Lena-Maria (28) und Patric (33), haben unseren Traum verwirklicht und reisen seit Juli 2022 für rund ein Jahr um die Welt. Dabei spüren wir Geschichten abseits der ausgetretenen Pfade auf und erzählen diese weiter – unter anderem gemeinsam mit Globetrotter. Wenn du möchtest, darfst du unser Abenteuer gerne via Instagram (@losnescos) hautnah mitverfolgen.
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