erlebt von Sonja Stucki
Zwei Wochen im UNESCO-Weltnaturerbe La Réunion
Eigentlich stand diese tropische Insel schon lange auf meiner «Bucketlist». Äussere Umstände führten nun dazu, dass wir diesen Reisetraum zu zweit plötzlich recht spontan und für eine längere Aufenthaltsdauer als gedacht in die Realität umsetzten. Wir waren gespannt, ob uns die knapp 2500 Quadratkilometer grosse Insel für drei Wochen genügend Abwechslung bieten würde. Ich kann es vorwegnehmen: Wir wurden von der Vielfalt dieses Eilands mitten im indischen Ozean nicht enttäuscht!
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Orteab/bis St. Denis
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Empfohlene ReisedauerZwei Wochen
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TransportmittelMietwagen
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UnterkunftEinfache Privatunterkünfte bis Erstklasse-Hotel
Meine Highlights
Wanderparadies La Réunion
Als Wander- und Naturliebhaber*in kommst du in La Réunion voll auf deine Kosten. Karge Vulkanlandschaften oder üppige Dschungelvegetation, Ein- oder Mehrtagestouren, du hast die Qual der Wahl. Mit dem gut markierten Wegenetz ist La Réunion das ideale Reiseziel für eine Wander- und Trekkingreise mit unterschiedlichen Fitness- und Schwierigkeitslevel.
Auf zum Krater des «Piton de la Fournaise»
Kannst du dir vorstellen, einen aktiven Vulkan zu besteigen? Diese Möglichkeit bietet dir eine Wanderung zum Krater des «Piton de la Fournaise». Vor rund 500'000 Jahren entstand dieser faszinierende Berg an der Südseite des «Piton des Neiges». Er zählt heute zum UNESCO Weltnaturerbe und ist einer der aktivsten Vulkane der Erde. Die Wanderung führt dich durch eine faszinierende, abwechslungsreiche Lava-Landschaft und ist definitiv eines der Highlights auf La Réunion.
Charmant buntes Hell-Bourg
Vorbei an wilden Flüssen, üppig grünen Berghängen und tosenden Wasserfällen – so erreichst du den charmanten Ort Hell-Bourg. Er gehört zu den Schönsten Dörfern Frankreichs und aus seiner reichen Vergangenheit als ehemaliger Kurort sind einige sehr schöne Häuser erhalten. Gemütlich kannst du durch die bunten kleinen Gassen schlendern, dir eine Crêpe gönnen oder einen Kaffee trinken und einfach nur die zauberhafte Kulisse auf dich wirken lassen. Hell-Bourg ist zudem eine ideale Ausgangsbasis für zahlreiche Wanderungen im Talkessel «Cirque de Salazie».
Reiseroute
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Gemütliche Ostküste
Wir wollen gemächlich starten und quartieren uns für die ersten Tage in einer überschaubaren, erstklassigen Lodge mit Panoramablick ein. Die Unterkunft ist umgeben von Zuckerrohrfeldern. Bei einem ersten kurzen Spaziergang treffen wir auf freilebende Hirsche, die hier genüsslich weiden und sich auch durch unsere Anwesenheit nicht stören lassen. Von hier aus planen wir den Besuch einer Vanille Coorperative sowie unseren ersten Ausflug an den östlichsten Punkt der Insel.
- Sainte-Anne
- Erstklass-Lodge
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Küstenweg Bois Blanc – schöne Ausblicke aufs raue Meer
Unser Ziel ist der aus Basaltsäulen bestehende Felsen «Roche du Pas de Cabri», zu welchem wir zu Fuss vier Kilometer entlang der Küste wandern. Auf dem Weg dorthin ergeben sich immer wieder schöne Ausblicke auf das raue Meer. Exotische Blumen bilden einen spannenden Kontrast zum üppigen Grün, und gelegentlich kreuzt ein Krebs unseren Weg durch den Mangroven- und Kasuarinen-Wald.
- Anse des Cascades–Roche du Pas de Cabri
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Wasserfontäne am Roche du Pas de Cabri
Ich bin ganz fasziniert vom Wellenspiel und entdecke sogar einen Brandungsgeysir, eine Öffnung am Ende einer Lavahöhle, durch die das Wasser ins Freie gepresst wird. Gespannt beobachte ich die anrollenden Wellen, und erst, als eine besonders grosse Welle dem Felsen entgegen donnert, ist mir dies ein Video wert. Das Filmmaterial ist im Kasten, inklusive meines Aufschreis, den ich von mir gebe, weil ich von der salzigen Wasserfontäne klitschnass werde!
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Das schönste Wasserkraftwerk der Welt
Das Takamaka-Tal ist einer von mehreren Orten auf La Réunion, der nur zu Fuss oder auf dem Luftweg erreicht werden kann. Wir entscheiden uns für die mühelose Variante mit dem Mietwagen zum Aussichtspunkt auf rund 500 Meter über Meer. An den steilen Felswänden stürzen unzählige Wasserfälle in eine Stauwehr, wo die Elektrizitätsgesellschaft mit einem Wasserkraftwerk 85 Prozent des Stromes für den Eigenbedarf produziert.
Wunderschöner Blick vom Aussichtspunkt Takamaka. -
Bunte Häuser in Hell-Bourg
Die kleine Ortschaft Hell-Bourg gehört mit ihren bunten Häusern zu den hübschesten Dörfern der Insel. Ursprünglich bekannt für seine Thermalquellen, dient das Dorf heute vor allem als idealer Ausgangspunkt für Wanderungen. Auch wir nutzen jeweils die sonnigen Morgenstunden für eine sportliche Aktivität, bevor die Wolken ins Tal ziehen. In unserer Lieblingsbäckerei gibt es die besten Cremeschnitten. Der Kaffee, den es dazu gibt, erweckt unsere Lebensgeister und lässt uns die Strapazen bald wieder vergessen.
- Sainte-Anne–Hell-Bourg
- Einfaches Hotel
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Skurril geformte Berge rund um den Cirque de Salazie
Die drei durch die vulkanischen Aktivitäten geschaffenen Talkessel bilden das Herz des Nationalparks Réunion, der 42 Prozent der Insel ausmacht. Ich kann mich nicht sattsehen an diesen grün überwachsenen und teilweise skurril geformten Bergen. Deshalb lasse ich es mir nicht nehmen, diese Täler aus verschiedenen Blickwinkeln zu entdecken. Besonders viele «Ahs» und «Ohs» entlockt mir die Fahrt in Richtung Col du Boeuf. Die Wanderung führt uns vom Cirque de Salazie über den Pass in den Cirque de Mafate zum Dorf la Nouvelle. Da man hierher nur per pedes kommt – mit Ausnahme des Versorgungshubschraubers –, ist es wunderbar ruhig. Und doch finden wir nebst einem Kiosk für Touristinnen und Touristen auch noch eine Schule, eine Bäckerei sowie eine kleine Kapelle.
Forêst de Bélouve -
Leckeres menu créole
Ich will ehrlich sein: Auch wenn die typischen kreolischen Gerichte der Insel – wie zum Beispiel ein Cari de Poulet – wirklich lecker und äusserst würzig sind, schätzen wir nach zehn Tagen die Abwechslung eines Käsefondues nach einem regnerischen, kühlen Tag sehr. In der Umgebung von La Plaine-des-Cafres gibt es vermehrt Landwirtschaftsbetriebe und wir sehen überall weidende Kühe auf den saftig-grünen Wiesen. Der verwendete Käse kommt dennoch aus Frankreich, lässt man uns wissen. Hingegen ist es hier völlig normal, dass man nebst Brot auch noch Schinken ins Fondue tunkt.
- Hell-Bourg–La Pleine des Cafres
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Aktiver Vulkan
Die Chance, auf dem Kraterrand eines noch aktiven Vulkans zu spazieren, wollen wir uns nicht entgehen lassen. Darum steht heute der Piton de la Fournaise auf unserem Programm. Das bedeutet frühes Aufstehen, um zu sehen, ob der Nachthimmel Mond und Sterne freigibt. Wir wagen es! Bereits die Anfahrt im Nieselregen auf den Gebirgspass zum Start- und Aussichtspunkt «Pas de Bellecombe» ist aufgrund der ständig wechselnden Szenerie spektakulär. Als wir nach knapp drei Stunden Fussmarsch oben am Kraterrand ankommen, werden wir von anderen Pilgern aufgeregt mit den Worten empfangen: «Schnell, so viel hat man in den letzten fünf Minuten noch nie gesehen!» Und nach zwei, drei Fotos verschwindet der Schlund auch bereits wieder in den Wolken.
Ein Vulkankrater, den du gesehen haben solltest: Formica Leo.- La Plaine des Cafres–Pas de Bellecombe
- Bed & Breakfast
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Mondlandschaft Piton de la Fournaise
Am Vortag hatte uns die Fahrt zum Startpunkt der Wanderung so gut gefallen, dass wir die rund 800 Höhenmeter nochmals unter die Räder nehmen. Dank eines fast wolkenlosen Himmels erleben wir heute nun die eine oder andere Überraschung. Wo wir tags zuvor noch durch eine dicke Nebelsuppe fuhren, erstreckt sich vor uns plötzlich eine Mondlandschaft. Verschiedene Aussichtspunkte entlang der Route überraschen mit Ausblicken auf Täler bis hin zum Meer und auf die Hochebene von La Plaine-des-Cafres. Beim Endparkplatz empfängt uns anstelle eines Regenbogens der aktuell ruhende Piton de la Fournaise. Nun können wir sogar noch unsere gestrige Trekking-Route nachvollziehen.
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Blumen und Gewürze
Zurück an der tropischen Küste werden wir nicht nur vom unendlichen Blau des Meeres und den umliegenden Zuckerrohrfeldern empfangen, sondern auch unsere französischen Gastgeber verwöhnen uns mit ihren kulinarischen Kochkünsten aufs Feinste. Im Süden der Insel nehmen wir an einer Führung im Garten für Parfüm und Gewürze teil. So enthusiastisch wie der junge Mann über die heimische Pflanzenwelt erzählt, so dürftig sind meine Französischkenntnisse, ihm mehr als eine halbe Stunde zu folgen. Was ich mit blossem Auge sehen kann, genügt mir jedoch, um aufgrund der vielfältigen und bunten Pflanzenwelt in gleiche Euphorie zu verfallen.
Betörendes für die Augen im Jardin des Parfums et des Epices.- Saint-Joseph
- Gästehaus
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Das Treffen von Lava und Wellen
Zwischen üppigem Regenwald und den erstarrten Lavaströmen «Le Grand Brûle» liegen 20 Fahrminuten. Wir befinden uns nun auf der Rückseite des Piton de la Fournaise, der letztmals im September 2022 ausgebrochen ist. Die Küstenstrasse muss deshalb immer wieder mal neu gebaut werden. Auf geführten Touren können die teils mehrere hundert Meter langen Lavatunnels durchquert werden. Für Menschen mit einer klaustrophobischen Neigung eher keine Option.
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Cirque de Cilaos – im dritten Talkessel der Insel
Von Meereshöhe geht es in 40 Kilometer und 400 Kurven auf 1200 Meter über Meer nach Cilaos, in den dritten Talkessel der Insel. Der beschauliche Ort ist auch bei Einheimischen beliebt, um der Sommerhitze zu entkommen und auf dem kleinen See Pedalo zu fahren. In der Umgebung laden Wasserfälle und Berge zum Wandern ein. Sogar eine Mountainbike-Vermietung ist zu finden. Geschichtlich wird es beim kleinen Weiler Ilet à Cordes: Früher war dies ein Zufluchtsort für Sklaven, die sich dort mit Seilen hinauf gekämpft hatten, um keine Spuren zu hinterlassen; heute steht im Weiler der Anbau von Gemüse im Vordergrund.
- Saint-Joseph–Ilet à Cordes
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Schwimmen à la réunion
Da es vor der Küste bis zu 3000 Haie geben soll, ist Schwimmen und Surfen vielerorts verboten. Es gibt vereinzelt Hai-Netze an den Stränden, wo Schnorcheln und Schwimmen möglich ist, und auch die Korallenriffe dienen als Barriere. Wir geniessen die Variante eines Meeresschwimmbeckens. Die natürlichen Pools findet man beispielsweise beim Cap de la Houssaye oder am Strandende von Boucan Canot.
Cap de la Houssaye -
Buntes Treiben und helle Strände in Saint-Gilles-Les-Bains
Als wir Saint-Gilles-Les-Bains besuchen, finden wir einen lebhaften Ort vor, der aufgrund der zahlreichen Restaurants, Bars, Geschäfte und nicht zuletzt der hellen Sandstrände wegen auch bei Einheimischen sehr beliebt ist. Die Schlange vor dem Tickethäuschen für Bootstouren zur Delphin- und Walbeobachtung ist jedenfalls lang – zu lang für uns. Stattdessen beobachten wir das sonntägliche Treiben, die schwitzenden Beachvolleyballer in Aktion und einen weiteren traumhaften Sonnenuntergang an der Westküste.
- La Saline-les-Bains–Saint-Gilles-Les-Bains
- Mittelklasse-Hotel
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Sonnenaufgang auf dem Piton Maïdo
Während unseres Strandaufenthaltes gehen wir dennoch fast täglich auf Entdeckungstour. Ein letztes Highlight wollen wir uns dabei insbesondere nicht entgehen lassen: Den Sonnenaufgang auf dem Piton Maïdo auf 2200 Meter über Meer. Da dieser Aussichtspunkt bequem mit dem Auto angefahren werden kann, sind wir nicht die Einzigen, die da hinmöchten. Erst, als wir in Begleitung der ersten Sonnenstrahlen noch etwas der Caldera entlang wandern, können wir die unglaubliche Aussicht in den Cirque de Mafate bis hin zur Küste für uns alleine geniessen. So können wir uns innerlich langsam, aber sicher auf den Abschied von dieser mannigfaltigen Insel vorbereiten.
- La Saline-Les-Bains–Piton Maïdo
Gemütliche Ostküste
Wir wollen gemächlich starten und quartieren uns für die ersten Tage in einer überschaubaren, erstklassigen Lodge mit Panoramablick ein. Die Unterkunft ist umgeben von Zuckerrohrfeldern. Bei einem ersten kurzen Spaziergang treffen wir auf freilebende Hirsche, die hier genüsslich weiden und sich auch durch unsere Anwesenheit nicht stören lassen. Von hier aus planen wir den Besuch einer Vanille Coorperative sowie unseren ersten Ausflug an den östlichsten Punkt der Insel.
Küstenweg Bois Blanc – schöne Ausblicke aufs raue Meer
Unser Ziel ist der aus Basaltsäulen bestehende Felsen «Roche du Pas de Cabri», zu welchem wir zu Fuss vier Kilometer entlang der Küste wandern. Auf dem Weg dorthin ergeben sich immer wieder schöne Ausblicke auf das raue Meer. Exotische Blumen bilden einen spannenden Kontrast zum üppigen Grün, und gelegentlich kreuzt ein Krebs unseren Weg durch den Mangroven- und Kasuarinen-Wald.
Wasserfontäne am Roche du Pas de Cabri
Ich bin ganz fasziniert vom Wellenspiel und entdecke sogar einen Brandungsgeysir, eine Öffnung am Ende einer Lavahöhle, durch die das Wasser ins Freie gepresst wird. Gespannt beobachte ich die anrollenden Wellen, und erst, als eine besonders grosse Welle dem Felsen entgegen donnert, ist mir dies ein Video wert. Das Filmmaterial ist im Kasten, inklusive meines Aufschreis, den ich von mir gebe, weil ich von der salzigen Wasserfontäne klitschnass werde!
Das schönste Wasserkraftwerk der Welt
Das Takamaka-Tal ist einer von mehreren Orten auf La Réunion, der nur zu Fuss oder auf dem Luftweg erreicht werden kann. Wir entscheiden uns für die mühelose Variante mit dem Mietwagen zum Aussichtspunkt auf rund 500 Meter über Meer. An den steilen Felswänden stürzen unzählige Wasserfälle in eine Stauwehr, wo die Elektrizitätsgesellschaft mit einem Wasserkraftwerk 85 Prozent des Stromes für den Eigenbedarf produziert.
Bunte Häuser in Hell-Bourg
Die kleine Ortschaft Hell-Bourg gehört mit ihren bunten Häusern zu den hübschesten Dörfern der Insel. Ursprünglich bekannt für seine Thermalquellen, dient das Dorf heute vor allem als idealer Ausgangspunkt für Wanderungen. Auch wir nutzen jeweils die sonnigen Morgenstunden für eine sportliche Aktivität, bevor die Wolken ins Tal ziehen. In unserer Lieblingsbäckerei gibt es die besten Cremeschnitten. Der Kaffee, den es dazu gibt, erweckt unsere Lebensgeister und lässt uns die Strapazen bald wieder vergessen.
Skurril geformte Berge rund um den Cirque de Salazie
Die drei durch die vulkanischen Aktivitäten geschaffenen Talkessel bilden das Herz des Nationalparks Réunion, der 42 Prozent der Insel ausmacht. Ich kann mich nicht sattsehen an diesen grün überwachsenen und teilweise skurril geformten Bergen. Deshalb lasse ich es mir nicht nehmen, diese Täler aus verschiedenen Blickwinkeln zu entdecken. Besonders viele «Ahs» und «Ohs» entlockt mir die Fahrt in Richtung Col du Boeuf. Die Wanderung führt uns vom Cirque de Salazie über den Pass in den Cirque de Mafate zum Dorf la Nouvelle. Da man hierher nur per pedes kommt – mit Ausnahme des Versorgungshubschraubers –, ist es wunderbar ruhig. Und doch finden wir nebst einem Kiosk für Touristinnen und Touristen auch noch eine Schule, eine Bäckerei sowie eine kleine Kapelle.
Leckeres menu créole
Ich will ehrlich sein: Auch wenn die typischen kreolischen Gerichte der Insel – wie zum Beispiel ein Cari de Poulet – wirklich lecker und äusserst würzig sind, schätzen wir nach zehn Tagen die Abwechslung eines Käsefondues nach einem regnerischen, kühlen Tag sehr. In der Umgebung von La Plaine-des-Cafres gibt es vermehrt Landwirtschaftsbetriebe und wir sehen überall weidende Kühe auf den saftig-grünen Wiesen. Der verwendete Käse kommt dennoch aus Frankreich, lässt man uns wissen. Hingegen ist es hier völlig normal, dass man nebst Brot auch noch Schinken ins Fondue tunkt.
Aktiver Vulkan
Die Chance, auf dem Kraterrand eines noch aktiven Vulkans zu spazieren, wollen wir uns nicht entgehen lassen. Darum steht heute der Piton de la Fournaise auf unserem Programm. Das bedeutet frühes Aufstehen, um zu sehen, ob der Nachthimmel Mond und Sterne freigibt. Wir wagen es! Bereits die Anfahrt im Nieselregen auf den Gebirgspass zum Start- und Aussichtspunkt «Pas de Bellecombe» ist aufgrund der ständig wechselnden Szenerie spektakulär. Als wir nach knapp drei Stunden Fussmarsch oben am Kraterrand ankommen, werden wir von anderen Pilgern aufgeregt mit den Worten empfangen: «Schnell, so viel hat man in den letzten fünf Minuten noch nie gesehen!» Und nach zwei, drei Fotos verschwindet der Schlund auch bereits wieder in den Wolken.
Mondlandschaft Piton de la Fournaise
Am Vortag hatte uns die Fahrt zum Startpunkt der Wanderung so gut gefallen, dass wir die rund 800 Höhenmeter nochmals unter die Räder nehmen. Dank eines fast wolkenlosen Himmels erleben wir heute nun die eine oder andere Überraschung. Wo wir tags zuvor noch durch eine dicke Nebelsuppe fuhren, erstreckt sich vor uns plötzlich eine Mondlandschaft. Verschiedene Aussichtspunkte entlang der Route überraschen mit Ausblicken auf Täler bis hin zum Meer und auf die Hochebene von La Plaine-des-Cafres. Beim Endparkplatz empfängt uns anstelle eines Regenbogens der aktuell ruhende Piton de la Fournaise. Nun können wir sogar noch unsere gestrige Trekking-Route nachvollziehen.
Blumen und Gewürze
Zurück an der tropischen Küste werden wir nicht nur vom unendlichen Blau des Meeres und den umliegenden Zuckerrohrfeldern empfangen, sondern auch unsere französischen Gastgeber verwöhnen uns mit ihren kulinarischen Kochkünsten aufs Feinste. Im Süden der Insel nehmen wir an einer Führung im Garten für Parfüm und Gewürze teil. So enthusiastisch wie der junge Mann über die heimische Pflanzenwelt erzählt, so dürftig sind meine Französischkenntnisse, ihm mehr als eine halbe Stunde zu folgen. Was ich mit blossem Auge sehen kann, genügt mir jedoch, um aufgrund der vielfältigen und bunten Pflanzenwelt in gleiche Euphorie zu verfallen.
Das Treffen von Lava und Wellen
Zwischen üppigem Regenwald und den erstarrten Lavaströmen «Le Grand Brûle» liegen 20 Fahrminuten. Wir befinden uns nun auf der Rückseite des Piton de la Fournaise, der letztmals im September 2022 ausgebrochen ist. Die Küstenstrasse muss deshalb immer wieder mal neu gebaut werden. Auf geführten Touren können die teils mehrere hundert Meter langen Lavatunnels durchquert werden. Für Menschen mit einer klaustrophobischen Neigung eher keine Option.
Cirque de Cilaos – im dritten Talkessel der Insel
Von Meereshöhe geht es in 40 Kilometer und 400 Kurven auf 1200 Meter über Meer nach Cilaos, in den dritten Talkessel der Insel. Der beschauliche Ort ist auch bei Einheimischen beliebt, um der Sommerhitze zu entkommen und auf dem kleinen See Pedalo zu fahren. In der Umgebung laden Wasserfälle und Berge zum Wandern ein. Sogar eine Mountainbike-Vermietung ist zu finden. Geschichtlich wird es beim kleinen Weiler Ilet à Cordes: Früher war dies ein Zufluchtsort für Sklaven, die sich dort mit Seilen hinauf gekämpft hatten, um keine Spuren zu hinterlassen; heute steht im Weiler der Anbau von Gemüse im Vordergrund.
Schwimmen à la réunion
Da es vor der Küste bis zu 3000 Haie geben soll, ist Schwimmen und Surfen vielerorts verboten. Es gibt vereinzelt Hai-Netze an den Stränden, wo Schnorcheln und Schwimmen möglich ist, und auch die Korallenriffe dienen als Barriere. Wir geniessen die Variante eines Meeresschwimmbeckens. Die natürlichen Pools findet man beispielsweise beim Cap de la Houssaye oder am Strandende von Boucan Canot.
Buntes Treiben und helle Strände in Saint-Gilles-Les-Bains
Als wir Saint-Gilles-Les-Bains besuchen, finden wir einen lebhaften Ort vor, der aufgrund der zahlreichen Restaurants, Bars, Geschäfte und nicht zuletzt der hellen Sandstrände wegen auch bei Einheimischen sehr beliebt ist. Die Schlange vor dem Tickethäuschen für Bootstouren zur Delphin- und Walbeobachtung ist jedenfalls lang – zu lang für uns. Stattdessen beobachten wir das sonntägliche Treiben, die schwitzenden Beachvolleyballer in Aktion und einen weiteren traumhaften Sonnenuntergang an der Westküste.
Sonnenaufgang auf dem Piton Maïdo
Während unseres Strandaufenthaltes gehen wir dennoch fast täglich auf Entdeckungstour. Ein letztes Highlight wollen wir uns dabei insbesondere nicht entgehen lassen: Den Sonnenaufgang auf dem Piton Maïdo auf 2200 Meter über Meer. Da dieser Aussichtspunkt bequem mit dem Auto angefahren werden kann, sind wir nicht die Einzigen, die da hinmöchten. Erst, als wir in Begleitung der ersten Sonnenstrahlen noch etwas der Caldera entlang wandern, können wir die unglaubliche Aussicht in den Cirque de Mafate bis hin zur Küste für uns alleine geniessen. So können wir uns innerlich langsam, aber sicher auf den Abschied von dieser mannigfaltigen Insel vorbereiten.
Was kostet diese Reise?
Interesse geweckt? Hier findest du die wichtigsten Informationen, die du für eine erste Einschätzung zu diesem Reiseerlebnis benötigst. Wenn nicht anders angegeben ist der Preis für alle Leistungen auf der Basis von zwei Reisenden und/oder einer Belegung im Doppelzimmer kalkuliert.
- Mittelklasse-Hotels und Mietwagen
- Flug ab/bis Schweiz, Benzin für Mietwagen, Mahlzeiten (ausgenommen Frühstück)
Angebotsnummer: 108779
Sonja Stucki
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Wissenswertes rund um La Réunion
Beste Reisezeit
Jan | Feb | Mrz | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | |
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La Réunion | x x | x x | x x | x x | x x | x x | x x | x x | x x | x x | x x | x x |
Die beste Reisezeit für La Réunion ist von April bis Oktober während der Trockenzeit. Die durchschnittlichen Tagestemperaturen entlang der Küste liegen um 25°C, die Wassertemperaturen sind angenehm und es ist ideal für einen Badeurlaub. In höheren Lagen im Landesinnern fällt deutlich mehr Regen als an der Küste, die Durchschnittstemperaturen sind tiefer und während den Monaten Juli bis September kann es insbesondere nachts sehr kühl werden. Während der Regenzeit von November bis März regnet es oft, die Luftfeuchtigkeit ist hoch und es kann sehr heiss werden. Vereinzelt treten Wirbelstürme auf. |
Alles über La Réunion
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Mehr Vorfreude, weniger AufwandWir übernehmen das Suchen, Recherchieren, Planen und Offerieren der Reise.
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Auf uns ist VerlassMit Sicherheit. Während deiner Reise steht dir u.a. eine 24-Stunden-Helpline zur Verfügung.