Thailand durch die Augen eines Dreijährigen

Lustig sehen diese dreirädrigen Fahrzeuge aus – und es macht Spass, mit den Tuktuks durch die Stadt zu flitzen. Wir überholen Autos, schlängeln uns durch Märkte und rattern Streetfoodständen entlang.

Überall gibts Essen: gebratene Nudeln, frittierte Teigtaschen oder frische Früchte. Ich darf von allem probieren und habe mein Lieblingsessen schnell gefunden: Sticky Rice mit Mango.

Wenn Mami mal müde ist und eine Pause wünscht, gönnen wir uns eine Massage. Die gibts quasi überall – und eine Massage kostet nur wenige Baht. Ich darf mich im Sessel neben Mami ebenfalls massieren lassen und werde dabei behandelt wie ein kleiner König.

Bangkok mit dem Fahrrad zu erkunden macht Spass! Wir nehmen an einer geführten Velotour teil, Kindersitze können auch gemietet werden. Wir fahren mit dem Velo durch kleine Gassen, probieren exotische Früchte von lokalen Märkten, verladen unsere Fahrräder auf ein Longtail-Boot und fahren auf verschlungenen Wegen durch einen schönen Park. So cool!

Wir reisen weiter in Richtung Meer. Zuerst sind wir per Zug und Bus unterwegs. Dann mit einem Slowboat, ein gemächlich vor sich hintuckerndes Holzboot. So geniessen wir das gemeinsame Reisen hier in der östlichen Inselwelt zwischen Koh Mak und Koh Kood.

Oh, ist dieses Meerwasser angenehm warm! Es fühlt sich fast so an wie in der Badewanne. Und das Wasser ist so klar, dass ich ganz viele farbige Fische sehen kann – mein neuer Lieblingsspielplatz.

Mami liebt es, mit dem Stand-Up-Paddle-Board über das glatte Wasser zu gleiten. Und ich darf als kleiner Kapitän vorne drauf sitzen – ausgerüstet mit Schwimmweste und Taucherbrille, denn es gibt immer etwas zu entdecken.

Egal wo wir sind – im Restaurant, in einem Shop oder am Meer – überall gibt es viele andere Kinder. Und die freuen sich auf Spielgefährtinnen und -gefährten. Meistens sprechen sie nur Thailändisch. Und ich nur Schweizerdeutsch. Aber wir verstehen uns bestens, auch wenn wir nicht dieselbe Sprache sprechen.

Schnell habe ich gelernt, wie man auf Thailändisch «hallo» sagt: «Sawadee khrab» – und dabei die Hände falten und nicken. Schon stehen mir alle Türen offen – jede Küche, jedes Spielzimmer. «Khap khun khrab» heisst übrigens «danke».

Ich und Mami durften heute einen Fischer auf sein Boot begleiten, dabei hat er uns einen Fisch geschenkt. Mmmh, schmeckt dieser Fisch lecker! Auch sonst mag ich das Essen in Thailand sehr, aber die Köche kochen mein Essen meistens «mai pet» (weniger scharf).

Auf der verkehrsarmen Insel Koh Kood haben wir uns einen Roller gemietet, mit dem wir oft unterwegs sind. Benzin gibts am Strassenrand zu kaufen, abgefüllt in PET-Flaschen.

Mami hat immer eine Hängematte dabei, die kann man überall aufhängen. Nicht nur auf der Veranda des Bungalows und zwischen Palmen, sondern auch im Restaurant, wenn ich mal müde bin.

Wir übernachten in ganz verschiedenen Unterkünften, mal in ganz günstigen, mal in etwas schöneren. Empfehlenswert ist ein Moskitonetz über dem Bett, so kann ich in Ruhe schlafen.

Auf Koh Chang gönnen wir uns einige Tage in einer schönen Unterkunft mit einem tollen Wasserspielplatz und coolen Wasserrutschbahnen. Und abends gibts faszinierende Feuer-Shows am Strand. Wow!

Herabfallende Kokosnüsse können sehr gefährlich sein. Heute war ein Mann mit einem Affen da. Dieser kletterte flink auf die Palmen und schmiss die reifen Kokosnüsse herunter. Und ich darf jetzt eine davon austrinken – mein neues Lieblingsgetränk.

Meistens reisen wir nur mit Handgepäck. Da haben nicht viele Spielsachen Platz. Pingpong-Ball, Kreide, Papier und Malstifte, Würfel, Kartenspiel und Ballone habe ich dabei – und mein Teddybär kommt natürlich auch immer mit.

Manchmal bin ich müde von den vielen Eindrücken oder schlafe ausgerechnet dann ein, wenn wir beim Reisen das Verkehrsmittel wechseln müssen. Für diese Fälle darf ich in Mamis Tragtuch.

Eine thailändische Frau nimmt mich an der Hand, führt mich in die Küche und zeigt aufgeregt auf ein Foto an der Wand: Darauf zu erkennen bin ich selbst, als ich vor ein paar Jahren als Baby hier war!

Papi kommt uns für zwei Wochen besuchen. Wir reisen zu dritt auf dem Roller um die Inseln Koh Chang, Koh Mak und Koh Kood. Rollerfahren zählt zu meinen tollsten Erlebnissen – mit Papi macht es sogar noch mehr Spass, denn er fährt etwas schneller als Mami.

Mami und Papi machen einen thailändischen Kochkurs. Dabei lernen sie, unsere Lieblingsspeisen zuzubereiten. Auch ich darf mithelfen. Papayasalat für Papi, Pad Thai für Mami – und Tom Kha Gai für mich.

Wir reisen weiter und ich freue mich auf ein neues Land. Aber Thailand mit seinen herzlichen Menschen, die mich wie einen kleinen Prinzen behandeln, wird immer einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen behalten.