Familienerlebnisse: La Réunion und Mauritius miteinander kombiniert

Um erholsam in die Reise starten zu können, möchten wir einige Tage am Strand verbringen. Doch ist ein Badeaufenthalt auf La Réunion überhaupt möglich? Die einfache Antwort: Ja! Der Strand in La Saline les Bains ist wunderschön, die Wellen sind sanft – und wer sich innerhalb der Markierungen aufhält, kann unbesorgt schwimmen. Höchstens ein paar Steine könnten störend sein.

Das Schöne hier: Nur ein paar Einheimische, Tourist*innen sowie Aussteiger*innen bevölkern den fast komplett leeren, endlos wirkenden Strand. Wir haben ein Appartement mit Pool und Kochnische. Manchmal kosten wir die lokalen Spezialitäten in den umliegenden Restaurants, für den Rest der Zeit schonen wir unser Budget und kochen selber.

Entlang der karibisch anmutenden Küste bis hoch in die Berge fahren wir mit dem Bus. Die Fahrt ist spektakulär: Enge Kurven, umwerfende Aussichten sowie einen Tunnel, in den unser Bus fast gar nicht hineinpasst. Um zu signalisieren, dass man anhalten möchte, klatscht man einfach in die Hände – so, wie es die Einheimischen auch tun.

Wir haben uns letztlich für Cilaos entschieden. Hier ist für jeden und jede etwas dabei. Auf unserem Plan stehen eine anspruchsvolle Wanderung am Piton des Neiges, der höchste Berg von La Réunion, eine entspannte Rundwanderung um das Städtchen Cilaos sowie eine fast siebenstündige Tour zum Wasserfall Bras Rouge.

Nach der Anstrengung ist eine Abkühlung Gold wert – und das kühle Bergwasser ist einfach unglaublich erfrischend! Wer das kalte Wasser nicht mag, kann sich alternativ im Thermalwasser in Cilaos entspannen und sich dabei von den Strapazen erholen.

Szenenwechsel: Die von der französischen Kultur geprägte Hauptstadt Saint-Denis ist reizvoll und definitiv einen Besuch wert. Die Ortschaft hat eine kleine Wasserfront, kleine Lokalmärkte und Souvenir-Märkte sowie zahlreiche koloniale Gebäude. Die freundliche Bevölkerung bietet derweil eine faszinierende Mischung aus französischem Flair und kreolischer Kultur.

Ein Highlight ist der Besuch des Piton de la Fournaise. Die Szenerie hier gleicht fast schon derjenigen auf dem Mond, auf jeden Fall stelle ich es mir so vor dort. Die Anreise erfolgt entweder mit dem Mietwagen, oder aber mittels Buchung einer Tour, da kein öffentlicher Verkehr dorthin führt. So oder so: Die Anreise ist wahrlich atemberaubend.

Vom Aussichtspunkt Pas de Bellecombe aus lässt sich zur Formica Leo wandern (zirka zweieinhalb Stunden hin und zurück). Die Tour lässt sich also auch als Familie gut bewältigen, sofern alle Familienmitglieder einen einigermassen durchschnittlichen Fitness-Level mitbringen. Wichtiger Tipp: Unbedingt früh starten! Denn schon mittags ist fast die ganze Umgebung von Wolken verhangen.

Während des 50-minütigen Fluges von La Réunion nach Mauritius treffe ich einen Kollegen von Globetrotter an – was für ein lustiger Zufall! Hier auf Mauritius steht das Meer im Zentrum, begleitet von einer Vielzahl an Aktivitäten. Das kristallklare Wasser lädt förmlich zum Baden ein.

Wir haben in La Gaulette ein Appartement gemietet und werden täglich von den herzlichen Besitzern mit kleinen Überraschungen verwöhnt. Etwa mit einem frischen Kokosnuss-Drink. Dieser Ort ist der ideale Ausgangspunkt für Ausflüge sowie den Besuch des Strandes in Le Morne.

Als Abwechslung zum Strand solltest du auf keinen Fall einen Ausflug nach Chamarel verpassen, wo du nebst dem Wasserfall auch noch die siebenfarbige Erde und den Ebony Forest Park sehen kannst. Die Tour durch den Ebony Forest hat mich nachdenklich gestimmt. Der Guide verdeutlichte während unseres Aufenthalts, wie durch die Einführung und Kultivierung von Pflanzen und Tieren die ursprüngliche Flora und Fauna fast vollständig ausgerottet wurden.

Während sich der Rest der Familie erholt und ausschläft, ergreife ich morgens die Gelegenheit zum Tauchen. Obwohl Teile des Riffs abgestorben sind, entdecke ich bei meinen Tauchgängen immer noch faszinierende Dinge – wie etwa Feuerfische am Wrack, Clownfische, Schildkröten und in regelmässigen Abständen auch Muränen.

Nachmittags entspannen wir am Strand, bauen Figuren und Burgen im Sand oder fahren mit dem Wasserpedalo. Gemeinsam versucht haben wir auch das Schnorcheln, was meinem Sohn aber noch ein paar Schwierigkeiten bereitet. Umso begeisterter ist er, einige Fische vom Glasboden-Boot aus zu sehen. Plötzlich spielt Musik, und wir hören jemanden «ice cream» rufen. Dieser Verlockung können wir natürlich nicht widerstehen.

Während unserer Reise werden wir auch immer wieder von Tieren begleitet – von Echsen und bunten Vögeln bis hin zu Delfinen. Abends erklingen die Echos der Fledermäuse.

Unsere dreiwöchige Reise ging wie im Flug vorüber. Während eines Sonnenuntergangs lasse ich meine Eindrücke dieser sehr unterschiedlichen Inseln noch einmal Revue passieren. Etwas haben La Réunion und Mauritius aber auf jeden Fall gemeinsam: sie bieten beide Abwechslung.