Brasilien – zwischen kolonialer Vergangenheit, Grossstädten, Stränden und Urwald

Paraty ist ein wahres Bijou und absolut einen Besuch wert, wenn nicht sogar ein Muss, wenn man diese Region Brasiliens besucht. Gegründet im 16. Jahrhundert, war Paraty früher ein wichtiger Handelsort für Gold, Diamanten und Tabak. Die historische Altstadt ist sehr gut erhalten und lädt zum Schlendern, Shoppen oder Essen in den vielen herzigen Restaurants ein. Speziell: Immer bei hohem Wasserstand um Vollmond werden die Gassen der Altstadt knietief geflutet. 

Von Paraty aus lassen sich zahlreiche Ausflüge mit dem Boot zu den vorgelagerten Lagunen und Stränden unternehmen. Da ist für Gross und Klein etwas dabei, sei es Schnorcheln, Baden, Wandern – oder das Geniessen des frischen Tagesfanges in den kleinen Fisch-Restaurants. Auch Delfine lassen sich hier oft beobachten. 

Von Paraty aus erreicht man in zirka 90 Minuten Fahrt das Küstenstädtchen Angra dos Reis. Von dort aus bringen einem Schnellboote in rund 40 Minuten auf die Ilha Grande, die Grosse Insel. Mit 29 Kilometern Breite macht sie ihrem Namen alle Ehre. Ankommen tut man im charmanten Hauptörtchen Vila de Abrao, wo auch die meisten Hotels liegen. Der Rest der Insel ist nur mit dem Boot erreichbar, es gibt also keine Strassen und keinen motorisierten Verkehr auf der gesamten Insel. Die Ilha Grande ist ein Naturparadies mit wunderbaren Badestränden, von welchen der Lopes Mendes Beach fast schon legendären Status als schönster Strand geniesst. Neben dem Baden, Tauchen und Schnorcheln kann man hier auch kleine Wanderungen durch den Dschungel unternehmen und nach verschiedenen tierischen Bewohnern Ausschau halten. 

Rio de Janeiro ist eine faszinierende Stadt, die sich einem am besten aus der Vogelperspektive erschliesst. Dieses Foto zeigt die Aussicht von einem von Rios berühmtesten Wahrzeichen, der Zuckerhut. Man erreicht diesen bequem von der Talstation aus über zwei Etappen mit der Seilbahn. Vom Gipfel aus geniessen Besucherinnen und Besucher ein fantastisches Panorama über die Stadt und die umliegenden Strände – wie hier direkt auf die Copacabana. 

Der rund vier Kilometer lange, halbmondförmige Strand ist sicher auch eines der Wahrzeichen von Rio. Am Strand und der anschliessenden Promenade herrschen Tag und Nacht Betrieb. Tagsüber kannst du hier ausgiebig baden und dich an der Sonne bräunen lassen; abends verpflegst du dich dann am besten in einem der vielen Restaurants. Früher wurde von einem Besuch nach Sonnenuntergang aus Sicherheitsgründen eher abgeraten; bis heute hat sich die Situation jedoch stark verbessert. Einem abendlichen Besuch steht somit nichts mehr im Weg. Wunderbar ist auch die Aussicht, die wir von der Dachterrasse unseres Hotels aus geniessen können. 

In vielen Stadtteilen Rios wird das Bild eher von Hochhäusern dominiert – einen schönen Kontrast dazu bietet das Künstlerviertel Santa Teresa. Viele alte Häuser und Villen prägen das Bild des auf einem Hügel gelegenen Stadtteils. Zahlreiche Restaurants, Bars, Strassenstände und Kunstgalerien laden zum Entdecken und Verweilen ein. Erreichbar ist das Viertel auch mit dem historischen Tram aus dem 18. Jahrhundert.

Ebenfalls in Santa Teresa ist ein weiteres Wahrzeichen Rios zu finden, die Escadaria Selarón. Diese Treppe wurde von Künstler Jorge Selarón während mehr als zwei Jahrzehnten mit farbigen Kacheln aus aller Welt überzogen. Eigentlich hat alles damit begonnen, dass er nur den Fleck vor seiner eigenen Haustür verschönern wollte. Dieses Unterfangen ist dann allerdings etwas aus dem Ruder gelaufen – im positiven Sinne natürlich.

Als Strand-Fan kann ich natürlich auch Rios zweitberühmtesten Strand nicht unerwähnt lassen. Wer kennt es nicht, das wunderschöne Lied The Girl from Ipanema von Antônio Carlos Jobim aus dem Jahr 1962? Falls nicht, unbedingt mal anhören. Der Strand von Ipanema mit dem dazugehörigen Stadtteil ist im Vergleich zu Copacabana etwas mehr von lokalem Flair geprägt. Immer sonntags findet hier auch der sehenswerte Hippie-Markt statt.

Die Hauptstadt des Bundesstaats Bahia ist nach Sao Paulo und Rio die drittgrösste Stadt Brasiliens. Salvador besticht durch seine wunderschöne Altstadt und die Lebensfreude der Einwohnerinnen und Einwohner. An allen Ecken des historischen Zentrums kann Musik und Tanz erlebt werden. Der hiesige Karneval soll der schönste ganz Brasiliens sein. Auf dem Platz, der hier abgebildet ist, wurde übrigens das Video zum Song «They don't really care about us» von Michael Jackson gedreht. Darauf sind die Einheimischen immer noch sehr stolz. Neben der Altstadt bietet die Stadt auch viel Kultur, Kunst und schöne Stadtstrände. 

Sie ist legendär, die brasilianische Lebensfreude. Besonders in Salvador begegnest du ihr auf Schritt und Tritt. Dieser farbenfrohen Truppe sind wir bei unserem Rundgang durch die Altstadt begegnet. Ein tolles Erlebnis. 

Natürlich wäre kein Reisebericht über Brasilien komplett, wären darin nicht noch ein paar Worte über Fussball erwähnt. Die Brasilianer*innen sind ein wahrlich fussballverrücktes Volk. Jeder kleine Knirps träumt schon davon, irgendwann einmal so gut wie die grossen Vorbilder Pelé oder Neymar zu werden. In diesem Stadion, der Arena Fonte Nova, spielte übrigens auch die Schweizer Nati an der WM 2014. 

Von Salvador aus geht es mit siebenstündiger Busfahrt nach Lencois, das im Herzen des Bundesstaats Bahia gelegen ist. Lencois ist der Ausgangspunkt für die Entdeckung des Nationalparks Chapada Diamantina. Das Örtchen selbst ist auch absolut sehenswert, besteht es doch grösstenteils aus charmanten Gassen mit farbigen Häusern und einem entspannten Flair. 

Der Nationalpark Chapada Diamantina ist ein wahres Naturparadies und sehr abwechslungsreich. Vor allem für aktive Reisende bietet die Region enorm viel. Von Wandern über Klettern, Höhlen erforschen, Tierbeobachtungen oder Schwimmen in Naturpools ist alles dabei. 

Auch die Tierwelt Brasiliens gehört natürlich zur Weltklasse. Dieses putzige Kerlchen haben wir in der Nähe des Strandes in Praia do Forte angetroffen.

Zum Abschluss der Reise geht es nochmals an den Strand, genauer gesagt an den Praia do Forte. Etwa eine Stunde nördlich von Salvador gelegen, ist dieser perfekt dafür geeignet, um vor dem Heimflug nochmals ein paar Tage zu entspannen. Das dazugehörige Dorf Praia do Forte ist recht charmant und bietet alles, was das Herz von Touristinnen und Touristen begehrt. Übrigens sieht man hier viele Wasserschildkröten, weil es eine grosse Aufzucht-Kampagne gegeben hat.