Azoren – zwischen Vulkanen, Regenwald und Walen

Unsere zehntägige Reise auf den Azoren starten wir in Ponta Delgada auf Saõ Miguel, der grössten Insel des Archipels. Etwa die Hälfte der Einwohner*innen von Saõ Miguel lebt in Ponta Delgada; es geht geschäftig zu und her. Die Stadt ist der Ausgangspunkt unserer Ausflüge und unser Rückzugsort nach einem Tag voller Abenteuer und Eindrücke. Vom Flughafen ist es nur eine kurze Fahrt bis zu unserer Unterkunft in der Stadt.

Mit unserem Mietwagen fahren wir an grasenden Kühen, einer Teeplantage und den letzten blühenden Hortensien vorbei. Der erste Stopp unserer Erkundungstour sind die heissen Quellen im Regenwald von Caldeira Velha. Umgeben von hohen Bäumen, Farnen und dem Gezwitscher der Vögel – Entspannung pur und eine Auszeit sind hier garantiert.

Der Parque Natural da Ribeira dos Caldeirões, der sich im nordöstlichen Teil der Insel befindet, gefällt uns richtig gut. Wasserfälle, ehemalige Wassermühlen, Ruhe und ganz viel Grün – ein richtiges kleines Paradies. Wer es aktiver mag, kann hier an einem Canyoning-Ausflug oder auf einem der Wege eine kurze Wanderung unternehmen.

Willkommen beim ältesten Leuchtturm der Azoren. Der Farol Ponta do Arnel wurde im Jahr 1876 erbaut. Eine steile Strasse führt zum Leuchtturm hinunter; immer wieder können wir einen Blick auf die atemberaubende Steilküste erhaschen und sind begeistert von dieser abwechslungsreichen Landschaft.

Im botanischen Garten erfreuen wir uns an der Vielfalt der Pflanzen und am Thermalwasserbecken. Wir schlendern vorbei an riesigen Bäumen, dem Thermalbecken und an farbigen Blumen. Der Parque Terra Nostra befindet sich im östlichen Teil der Insel und ist bei jedem Wetter einen Besuch wert.

Wir wandern den beliebten Weg zum Miradouro da Boco da Inferno. Zum Schluss wird der Weg steil, gute Schuhe sind empfehlenswert. Der Ausblick über den Kratersee ist wunderschön und zeigt sich bei Sonnenschein in leuchtenden Farben.

Wir erreichen die älteste Teeplantage Europas. Wer möchte, kann hier lernen, wie das beliebte Heissgetränk produziert wird. Die Tasse Tee, die im Café nebenan getrunken werden kann, schmeckt besonders gut. Zum Schluss spazieren wir noch durch die Plantage und lassen unseren Besuch auf der Insel Revue passieren.

Die Azoren sind bekannt für ihre Wale und Delfine; und so ist für uns klar, dass wir uns auf die Suche nach den Meeressäugern machen. Wir nehmen unseren Platz im RIB-Boot ein und los geht die wilde Fahrt. Der Atlantik ist rau, doch die ersten Delfine lassen nicht lange auf sich warten. Sie springen um unser Boot herum und wir lassen uns treiben. Ein wunderschöner Abschluss unseres Aufenthaltes auf Saõ Miguel.

Nach knapp einer Woche wird es Zeit, die zweite Insel unserer Reise zu erkunden. Von Saõ Miguel reisen wir nach Pico; der Flug dauert knapp eine Stunde. Am Flughafen übernehmen wir unseren Mietwagen und fahren zu unserem gebuchten Guesthouse, das sich im Süden der Insel befindet.

Wir machen uns auf, um das labyrinthisch verschlungene Weinanbaugebiet der Insel zu erkunden, das seit 2004 zu den UNESCO- Weltkulturerben gehört. Das Besondere daran ist, dass die Mauern aus Lava-Steinen bestehen. Diese schützen die Reben vor dem Wind und speichern die Wärme. Ein natürlicher Mechanismus, der so gut funktioniert, dass hier bereits seit dem 15. Jahrhundert Wein angebaut wird.

Den höchsten Berg Portugals erspähen wir bereits von weitem. Es handelt sich dabei um Wahrzeichen und Namensgeber der Insel Pico. Der 2351 Meter hohe Schichtvulkan Ponta do Pico ist bis heute aktiv. Und apropos aktiv: Wer möchte, kann den Ponta do Pico sogar besteigen.

Auf den Azoren bietet sich die beste Gelegenheit, Pottwalen zu begegnen. Auf einer Whale-Watching-Tour können wir die sanften Riesen mehrmals in ihrem natürlichen Lebensraum erleben. Sogar einen seltenen Sprung aus dem Wasser dürfen wir bewundern – was für ein unvergessliches Erlebnis!