Auf und neben dem Nil – eine geführte Kleingruppen-Tour entlang der Lebensader Ägyptens

Die Ankunft am Flughafen in Kairo und die Suche nach einem Taxi auf eigene Faust habe ich mir im Vornherein als die beiden grössten Herausforderungen der gesamten Reise vorgestellt. Dies nicht zuletzt deshalb, weil man bekanntermassen um die Fahrtpreise der Taxis feilschen muss. Vor der Ankunft habe ich mich aber dann innerlich auf das Feilschen eingestellt und schliesslich sogar zwei Taxis abgewiesen, weil diese einen zu hohen Preis gefordert haben. Alles in allem war es also eine spannende Erfahrung und eigentlich überhaupt kein Problem.

Die Pyramiden in ihrer echten Grösse zu sehen ist absolut fantastisch! Unglaublich, wenn man sich überlegt, wie alt diese Bauten sind und wie aufwändig es war, sie zu errichten – nur um letztlich als Grab für einen einzigen Pharao zu dienen! Der Besuch der Pyramiden ist allerdings sehr intensiv. Viele Menschen, Pferde, Kamele, Busse und Autos ... und die grosse Pyramide zu betreten ist ein Abenteuer für sich selbst: Durch enge Gänge ins Grab hineinkriechen, Temperaturen von sicherlich 40 Grad bei gefühlt 200 Prozent Luftfeuchtigkeit, dabei keine Luftzirkulation ... da kommt schon einiges zusammen – aber schlussendlich ist es das alles wert!

Eine Nacht im Zug: Entgegen allen Befürchtungen war es überhaupt nicht schlimm und ich habe sogar sehr gut geschlafen. Trotz Zuglärm und ständiger Stopps. Ich teilte mein Zugabteil mit dem «Zimmergspändli», das mir für die gesamten zwei Wochen zugeteilt wurde. 

Assuan ist eine lebendige Stadt mit einer hübschen Einkaufsstrasse, an der die Händler ihre Waren anbieten. Auch ein Spaziergang entlang des Nils lohnt sich – vor allem bei Nacht, wenn alles beleuchtet ist. 

Der Philea-Tempel, welcher der Göttin Isis gewidmet, ist atemberaubend! Jedes Stück Steinwand und jede Säule ist mit Bildern von Pharaonen, Göttern und Hieroglyphen verziert. Der Tempel befand sich ursprünglich auf der Insel Philea, aber als der Damm gebaut wurde und der Wasserstand des Nils stieg, wurde zusammen mit der UNESCO beschlossen, ihn Stück für Stück an einen höher gelegenen Ort zu verlegen, um dieses wertvolle Zeugnis der Geschichte zu erhalten. 

Morgenstund hat Gold im Mund! Um der Nachmittagshitze zuvorzukommen, fahren wir bereits um 4:30 Uhr ab, um 300 Kilometer in Richtung Süden zurückzulegen. Schliesslich kommen wir in Abu Simbel an. Was für eine wundervolle Stätte: So viele Details an den Wänden, Säulen, Decken und Statuen! Ich habe das Gefühl, direkt in den Film «Tod auf dem Nil» zu entgleiten – wären da bloss nicht all die vielen Leute rundherum ...

Auf der Ladefläche eines Pickups werden wir in unsere Unterkunft bei einer nubischen Familie gebracht. Dort können wir der Frau des Hauses dabei zusehen, wie sie typisch nubische Speisen zubereitet. Wir können ihr sogar zur Hand gehen. Gegen wenig Geld erhält man auch ein hübsches Henna-Tattoo. 

Mit einer traditionellen Feluke segeln wir den Nil hinunter und geniessen das Nichtstun an Deck. Nach den vielen Aktivitäten und dem Rummel der touristischen Attraktionen ist das genau das Richtige. Ein Tag und eine Nacht auf dem Nil – für mich ein absolutes Highlight dieser Reise! 

Der Karnak-Tempel ist riesig und unglaublich eindrücklich, obwohl nur ein Teil für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Da fragt man sich wirklich, wie die alten Ägypter solche Bauten ohne moderne Hilfsmittel aufgestellt haben ...

Dies ist der Ort, an dem viele namhafte Pharaonen begraben wurden. Einigen Texten zufolge gibt es insgesamt 90 Gräber, aber nur 62 wurden bisher gefunden – wovon nur neun besichtigt werden können. Es ist einfach unglaublich, wie viel Mühe sich die alten Ägypter gegeben haben, um Körper zu konservieren, damit der Weg ins Jenseits gesichert war. Die Gräber im Tal der Könige sind wahre Meisterwerke der Kunst!

Weil Hatschepsut ihm den Thron stahl, zerstörte Thutmosis III. nach Hatschepsuts Tod aus Rache alle Gebäude und Gegenstände, die ihren Namen trugen, sobald er selbst Pharao wurde. Nach dem damaligen Glauben konnte es kein Leben im Jenseits geben, wenn der Name im Diesseits nicht erhalten blieb. Dieser Tempel wurde Stück für Stück in seiner früheren Pracht wiederhergestellt – fast jedenfalls.

Ein weiterer Tempel (ich weiss). Doch auch wenn sie einander irgendwie alle ähnlich sehen – schlussendlich ist es eben doch wunderbar, durch sie alle hindurchzugehen und all die Symbole, Figuren und Farben an den Wänden und den beeindruckenden Säulen zu bestaunen. Es ist alles so lange her – und trotzdem finden wir diese gut erhaltenen Orte vor. Einfach grossartig! Die Sphinx-Allee ist übrigens 3 Kilometer lang, hat tausende von Sphinxen entlang des Weges und führt bis zum Karnak-Tempel.

Was für ein unglaublicher Tag: Wir machen drei Stopps, um zu schnorcheln und noch etwas Zeit auf dem Boot zu verbringen, um zu Mittag zu essen und einfach zu entspannen. Obwohl die Korallen an Farbintensität verloren haben, ist das Gebiet hier doch sehr sehenswert und erlebnisreich – und es gibt viele Fische, Muscheln, Aale und andere Lebewesen zu sehen. 

Via Kairo geht es nach Alexandria ans Mittelmeer. Sowohl der Leuchtturm von Alexandria – eines der sieben antiken Weltwunder – als auch die Grosse Bibliothek befanden sich in früheren Zeiten hier. Heute besticht die Stadt durch einen ganz speziellen Charakter aus Alt und Neu. Zudem herrscht hier ein angenehmeres, moderateres Klima als vielerorts in Ägypten. Die Bibliothek wurde übrigens unter der Schirmherrschaft der UNESCO neu errichtet. 

Die massive Festung wurde 1480 auf einer schmalen Halbinsel an der Hafenmündung von Alexandria errichtet, um die Stadt und den Hafen vor Seeangriffen zu schützen. Das Bauwerk enthält Steine des legendären Leuchtturms von Alexandria, der im 14. Jahrhundert von mehreren Erdbeben zerstört worden war. 

... ist leider nicht mehr ganz so gross und bedeutend, wie sie in der Antike war. Es ranken sich viele Legenden und Mythen um die Anzahl an Schriftrollen, die damals in der Grossen Bibliothek aufbewahrt worden waren, aber auch um ihre Zerstörung. Sicher ist nur, dass mithilfe der UNESCO eine neue Bibliothek erbaut wurde, die an derselben Stelle stehen soll wie damals die Grosse Bibliothek der Antike. Es ist ein modernes, lichtdurchflutetes Gebäude – mit Büchern anstatt Schriftrollen. 

... der im Jahr 1900 durch den Boden brach und in die versteckten Katakomben darunter fiel. Mittlerweile weiss man, dass die Katakomben von Kom el Schukafa die grösste bekannte römische Begräbnisstätte in Ägypten sind. 

El Alamein war im zweiten Weltkrieg ein entscheidender, geschichtsrelevanter Ort auf afrikanischem Boden. Heute kann man im Militärmuseum mehr über die damaligen Ereignisse erfahren und auf dem naheliegendem Friedhof den im Kampf gestorbenen Soldaten Respekt zollen. Ausserdem hat es eine ansehnliche Sammlung von alten Kriegsfahrzeugen und -maschinen. 

... konnte ich noch einmal Revue passieren lassen, was ich in den vergangen Wochen so alles erlebt und gesehen hatte. Ägypten empfand ich als sehr intensiv, aber auch als unglaublich spannend. Ich habe eine grossartige Zeit verbracht, die Tour entsprach meinen Vorstellungen, wir haben viel gelacht, viel gegessen, viel gesehen ... es hat sich auf jeden Fall gelohnt!