Aktiv auf La Réunion und faul auf Mauritius

Unsere Wanderreise beginnt im charmanten St. Denis, der Hauptstadt von La Réunion. Die lebhafte Fussgängerzone und die Kolonialbauten versprühen historischen Charme. Besonders einladend sind die traditionellen kreolischen Villen, die perfekte Übernachtungsmöglichkeiten bieten.

In drei Tagen wandern wir von Hellbourg nach Cilaos, während unser Hauptgepäck bequem per Gepäckservice reist. So müssen wir uns nicht mit schwerem Gepäck herumschlagen, und der Fahrer bringt uns direkt zum Start unserer Wanderung nach Hellbourg. Ein wenig Gemütlichkeit muss sein.

Unsere erste Etappe führt uns von Hellbourg nach Bélouve. Motiviert starten wir die ersten 500 Höhenmeter durch den Wald und mit jedem Schritt wird die Aussicht auf den Talkessel Cirque de Salazie atemberaubender.

Unsere erste Nacht verbringen wir in der Gîte de Bélouve. Die Mehrbettzimmer sind mit gemütlichen Etagenbetten ausgestattet, und zwei Duschen/Toiletten befinden sich auf der Etage. Abendessen gibt es im Gemeinschaftsraum, der perfekte Ort, um die anderen Wanderer kennenzulernen. Immerhin haben wir alle das gleiche Ziel: den majestätischen Piton des Neiges zu erobern!

980 Höhenmeter stehen uns bevor. Der Weg führt durch üppige Vegetation und bietet immer wieder beeindruckende Panoramasichten auf die umliegenden Gipfel.

In der letzten Berghütte vor dem grossen Aufstieg geniessen wir die ruhigen Abendstunden. Mitten in der Nacht geht es los, und wir hoffen auf ein paar Stunden Schlaf. Doch der Duft von 15 ungeduschten Wanderern im Zimmer macht das Einschlafen zu einer echten Herausforderung – Nasenklammern wären da eine clevere Idee!

Ein Highlight unserer Wanderung auf La Réunion ist der Rhum Arrangé. Dieses traditionelle Getränk, ein aromatisierter Rum, wird oft in kleinen Shots serviert und ist perfekt, um unterwegs neue Energie zu tanken. Die vielfältigen Geschmacksrichtungen, von Vanille bis hin zu exotischen Früchten, bieten ein echtes Geschmackserlebnis und sind ein Muss für jeden Wanderer.

Es ist soweit. Um drei Uhr morgens brechen wir auf und haben Glück: Es ist eine klare Nacht. Der kühle Wind weht uns ins Gesicht, und in kleinen Schritten über Stock und Stein kommen wir unserem Ziel näher. Rechtzeitig zum Sonnenaufgang gelangen wir auf 3070 Metern an, und die Sonne geht über dem Wolkenmeer auf.

Oben angekommen, geniessen wir die atemberaubende Aussicht. Der Aufstieg war anstrengend, aber der weite Blick über die Insel und das Gefühl, es geschafft zu haben, machen jede Mühe wett. Diese Wanderung hat sich definitiv gelohnt.

Die 1860 Meter Abstieg setzen meinen Beinen ordentlich zu. Der Weg nach Cilaos beschert mir den grössten Muskelkater meines Lebens. Zum Glück bekomme ich diesen erst nach der Wanderung zu spüren.

Cilaos, ein charmantes Bergdorf, begrüsst uns nach dem anstrengenden Abstieg mit seinen malerischen Strassen und Thermalquellen. Umgeben von beeindruckenden Bergen, ist es der perfekte Ort, um sich zu erholen und die Abenteuer Revue passieren zu lassen.

Dank des gut ausgebauten öffentlichen Verkehrssystems auf La Réunion können wir bequem mit dem Bus von Cilaos nach St. Gilles reisen. Der Busfahrer navigiert den massigen Bus dabei gekonnt über die kurvenreiche Strasse.

Saint Gilles auf La Réunion ist ein lebhafter Küstenort mit schönen Stränden und entspannter Atmosphäre. Hier geniessen Besucher das warme Wasser des Indischen Ozeans, Wassersportarten wie Tauchen und Surfen sowie die köstliche kreolische Küche. Wir unternehmen von hier aus eine aufregende Walbeobachtungstour und lassen den Tag später bei einem Drink an der Promenade ausklingen.

Wir fahren mit unserem kleinen Wagen auf den Piton Maïdo, 2190 Meter über Meer. Bei einer Wanderung entlang der Bergkette geniessen wir den atemberaubender Blick auf den Cirque Mafate und die traumhaften Strände entlang der Westküste der Insel.

Der Trou Noir Wasserfall bietet eine erfrischende Abkühlung und aufregendes Ziplining an heissen Tagen.

Wir wandern durch ein Labyrinth aus Tunnels, in dem wir ohne unseren Guide völlig orientierungslos wären. Das einzige Licht kommt von unseren Stirnlampen, und wenn wir sie ausschalten, umgibt uns eine Dunkelheit und Stille, die alles um uns herum zu verschlingen scheint.

Es ist noch früh am Morgen, und das Wetter sieht gut aus. Wir fahren los in Richtung Piton de la Fournaise. Je höher wir fahren, desto sandiger und karger wird die Umgebung. Wir fühlen uns wie auf einem anderen Planeten.

Ab dem Parkplatz auf über 2000 Metern wandern wir los zum Krater. Die ersten paar Meter begleitet uns wunderbarer Sonnenschein. Der Pfad führt zuerst steil über eine Treppe nach unten und dann weiter über scharfkantige Brockenlava.

Doch dann ziehen von einer Minute auf die andere Wolken auf. Und plötzlich wandern wir im Regen. Ein Nebeltuch legt sich über die Gegend und wird immer dichter. So sind wir gezwungen, umzudrehen und auf diese Wanderung zu verzichten.

Die Takamaka Wasserfälle sind beeindruckend. Der steile Abstieg in die Schlucht erfordert Trittsicherheit, belohnt uns aber mit einem faszinierenden Blick auf das herabstürzende Wasser. Es ist unsere letzte Wanderung auf La Réunion, und wir verabschieden uns von dieser wunderbaren Insel.

Nach einigen intensiven Wandertagen gönnen wir uns nun das pure Nichtstun an den Stränden von Mauritius und geniessen die Annehmlichkeiten unseres Hotels.